Die Schweizer Währung wertet sich gegen den Euro am Dienstagnachmittag bis auf 1,0422 auf. Zum Vortag bedeutet dies eine Veränderung von 1,5 Prozent.

Gemessen an den Schlusskursen steht der Franken gegen den Euro seit Ende Januar nicht mehr so fest da. Innerhalb des Tageshandels erreichte der Franken am 9. Februar kurzzeitig einen Stand von 1,0414. Gegen den Dollar steigt der Franken am Dienstagnachmittag bis 0,9536.

Einen unmittelbaren Grund für die Frankenstärke gebe es nicht, sagt Andreas Küffer, Devisenhänder bei der Zürcher Kantonalbank, auf Anfrage von cash. "Der Markt ist derzeit sehr illiquid, da reicht ein Betrag von wenigen hundert Millionen, um die Kurse stark zu bewegen." Griechenland sei im Markt kaum ein Thema, fügt Egger an.

Egger verweist auf die schleichende Dollarabwertung seit letzter Woche, was auch das Währungspaar Euro/Franken tangiere. Im Markt setzt sich mehr und mehr die Meinung durch, dass die US-Zentralbank (Fed) die Leitzinsen erst im dritten Quartal erhöhen werde statt wie lange angenommen schon im zweiten. 

Andeutungen der Fed, wonach die Zinsen womöglich langsamer als erwartet angehoben werden, liessen den Bloomberg Dollar Spot Index am letzten Mittwoch nach einer Ansprache von Fed-Chefin Janet Yellen um 1,8 Prozent absacken. Das war der stärkste Rückgang seit März 2009. Über die vergangenen sechs Monate hatte der Index, der gegenüber Währungen wie Yen und Euro gewichtet ist, in Erwartung baldiger US-Leitzinserhöhungen gut 14 Prozent gewonnen.

Die Aufwertung des Frankens wird die Schweizerische Nationalbank beunruhigen. Tendierte der Franken nach dem Verdauen des Schocks vom 15. Januar, als die Kursuntergrenze zum Euro Knall auf Fall aufgehoben wurde, für viele Beobachter überraschend in Richtung 1,10 pro Euro, geht der Trend nun seit etwa vier Wochen in die andere Richtung. Laut SNB-Chef Thomas Jordan ist der Franken noch immer deutlich überwertet, "wir sind noch immer in einer Phase des 'Überschiessens'", wie er letzte Woche im cash-Video-Interview ausführte. 

(mit Material von Bloomberg)