Zudemm kommt Bankchef Fréderic Oudéa mit der Verkleinerung des Handelsgeschäfts schneller voran als geplant, wie die Societe Generale (SocGen) am Mittwoch in Paris mitteilte. Anleger an der Pariser Börse verziehen der Bank daher auch den überraschend starken Gewinneinbruch. Für den Aktienkurs der SocGen ging es bis zur Mittagszeit um fünf Prozent auf 28,32 Euro nach oben. Damit war das Papier mit Abstand Spitzenreiter im französischen Leitindex Cac 40 und konnte seine seit Jahresbeginn eingefahrenen Kursverluste mehr als ausgleichen.

Unter dem Strich verdiente die SocGen im dritten Quartal 854 Millionen Euro und damit rund 35 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Analysten hatten im Schnitt mit einem geringeren Rückgang gerechnet. Die bereinigten Betriebskosten der Bank gingen zwar im Vorjahresvergleich um 1,3 Prozent zurück. Allerdings konnten die Einsparungen den Rückgang der Erträge nicht auffangen.

Denn die gesamten Erträge der Bank sanken um fast acht Prozent auf knapp 6 Milliarden Euro. Besonders heftig traf es den Aktienhandel: Dort nahm die Bank 20 Prozent weniger ein als ein Jahr zuvor. Aber auch im Privatkundengeschäft auf dem Heimatmarkt Frankreich musste das Geldhaus Federn lassen. Nur im Auslandsgeschäft ging es bei Erträgen und Gewinn etwas aufwärts.

Allerdings konnte die SocGen ihre Kapitalausstattung bereits das zweite Quartal in Folge verbessern. Die harte Kernkapitalquote lag Ende September mit 12,5 Prozent fast einen halben Prozentpunkt höher als noch zur Jahresmitte. Das lag auch am Verkauf von Geschäftsbereichen. Zudem gelang es der Bank früher als geplant, Vermögenswerte mit einem risikogewichteten Volumen von zehn Milliarden Euro abzubauen. Dieses Ziel hatte sich das Management eigentlich erst für das Jahr 2020 gesetzt.

(AWP)