Der Umsatz in den ersten sechs Monaten fällt - wie bereits im Juli angekündigt - tiefer aus als der vergleichbare Vorjahreswert. Der anhaltende Preisdruck drückt weiter auf die Marge. Für das zweite Halbjahr zeigt sich das Unternehmen zurückhaltend. Der Finanz- und der Vertriebschef werden das Unternehmen verlassen.

Meier Tobler hat im ersten Halbjahr einen Umsatz von 254,1 Millionen Franken erreicht. Auf vergleichbarer Basis ist das gegenüber der Vorjahresperiode ein Rückgang von 4 Prozent. Damit bestätigte Meier Tobler am Freitag in einem Communiqué den im Juli angekündigten Umsatzschwund.

Beim Gewinn bleibt das 2017 aus dem Zusammenschluss von Walter Meier und der Tobler Haustechnik entstandene Unternehmen mit einem Verlust von 7,3 Millionen Franken in den roten Zahlen (Vorjahr -3,1 Millionen Franken). Damals hatten vor allem die Kosten des Zusammenschlusses auf das Ergebnis gedrückt.

Auch diesmal waren die Integrationskosten mitverantwortlichen für den Verlust; die Einmalkosten beliefen sich auf 4,3 Millionen Franken. Dank der neu für die gesamte Periode konsolidierten Tobler Haustechnik stieg jedoch der EBITDA auf 9,7 Millionen Franken nach 6,2 Millionen im Vorjahr. Die entsprechende Marge erhöhte sich um 0,5 Prozentpunkte auf 3,8 Prozent.

Anlaufschwierigkeiten bei der Vertriebsorganisation

Die rückläufige Umsatzentwicklung begründet das Unternehmen mit dem weiterhin äusserst herausfordernden Marktumfeld. Vor allem in der Wärmeerzeugung sei der Konkurrenzdruck auf Absatz und Preise nach wie vor sehr hoch, heisst es in der Mitteilung dazu. Meier Tobler litt jedoch im ersten Halbjahr auch unter internen Problemen.

So wirkten sich laut Mitteilung Anlaufschwierigkeiten in den seit dem 1. Januar 2018 integrierten Vertriebs- und Serviceorganisationen negativ aus. Die Etablierung der neuen Prozesse benötige mehr Zeit als erwartet. Zudem haben einige Angestellte das Unternehmen verlassen, was zu Verzögerungen bei der Offertstellung und zu einer Vernachlässigung der Kundenbetreuung geführt habe.

Die Probleme hätten auch dazu geführt, dass das Kader des Unternehmens zusätzliche Aufgaben übernehmen musste, womit weitere Kapazität des Managements gebunden worden sei.

Von diesen Anlaufschwierigkeiten abgesehen, verlaufe die Integration von Meier Tobler jedoch nach Plan, heisst es in der Mitteilung. Die für die Integration der personellen Organisation, der IT und des Marktauftritts notwendigen Einmalkosten lägen im Budget.

Auch die geplanten Einkaufs- und sonstigen Synergien seien auf Kurs. Die positiven Kosteneffekte daraus seien jedoch durch die Umsatzverluste sowie eine währungsbedingte Verteuerung der Einkaufspreise neutralisiert worden.

Höherer Umsatzrückgang im Gesamtjahr möglich

Für das Geschäftsjahr 2018 zeigt sich Meier Tobler entsprechend dem Verlauf des ersten Halbjahrs sehr zurückhaltend. Aus heutiger Sicht sei es schwierig abschätzbar, wie rasch bei der Lösung der internen Probleme Fortschritte erzielt werden könnten, schreibt Meier Tobler.

Deshalb könnte der Umsatzrückgang für das Gesamtjahr 2018 auch leicht höher als im ersten Halbjahr ausfallen. Bis jetzt ging Meier Tobler für das Gesamtjahr 2018 von einem etwas geringeren Umsatzrückgang als noch im Halbjahr aus.

Zur Dividende teilte das Management mit, dass es weiterhin das Ziel bleibe, die Ausschüttung ab dem Geschäftsjahr 2020 wieder aufzunehmen und schrittweise zu erhöhen.

Mit den Halbjahreszahlen kündigte Meier Tobler auch eine weitreichende Neubesetzung der Geschäftsleitung an. So verlassen Finanzchef Andreas Ronchetti, der Vertriebsleiter Arnold Marty und der Service-Leiter Stéphane Nançoz das Unternehmen.

Die frei werdenden Aufgaben im Verkauf und Marketing werden interimsmässig von Meier Tobler-Chef Martin Kaufmann übernommen. Neuer Finanzchef wird Matthias Ryser. Der Service wird interimistisch von Hans-Ulrich Wyss geleitet.

(AWP)