(Ergänzt um den Kommentar der UBS Investmentbank und den aktuellen Aktienkurs)

Geberit macht seinem Ruf als Börsenliebling einmal mehr alle Ehre: Allen Unkenrufen zum Trotz legt der in Jona beheimatete Sanitärtechnikhersteller für die ersten neun Monate des Geschäftsjahres 2014 einen soliden Zahlenkranz vor.

Beim Umsatz gelingt dem Unternehmen zwar nur eine Punktlandung auf den Konsensschätzungen. Auf den Stufen EBITDA, EBIT und Reingewinn werden diese jedoch deutlich übertroffen. Nicht zuletzt deshalb rechnen die Entscheidungsträger mit einem Jahresergebnis am oberen Ende der firmeneigenen Zielbandbreite.

An der Schweizer Börse SIX wird der Zahlenkranz belohnt. Zur Stunde haussiert die Aktie von Geberit um 4,4 Prozent auf 323,50 Franken. Kurz zuvor kletterte sie bei 323,90 Franken auf den höchsten Stand in der Firmengeschichte. Beobachter berichten von guten Anlagekäufen aus dem Lager institutioneller Grossinvestoren.

Starkes drittes Quartal

Der Analyst von J. Safra Sarasin findet sichtlich Gefallen an der soliden Geschäftsumsetzung während des dritten Quartals. Geberit habe einmal mehr ein solides Ergebnis mit einem überzeugenden operativen Cash Flow und besser als erwarteten Margen vorgelegt. Dank der soliden Bilanz mit Nettobarmitteln von mehr als 600 Millionen Franken sei es dem Unternehmen möglich, die geplante Übernahme von Sanitec voranzutreiben. Die stolze Bewertung sei aufgrund der exzellenten Marktstellung und der überdurchschnittlich hohen Rentabilität gerechtfertigt.

Auch bei Baader Helvea ist von einem erneut starken Quartal die Rede. Aufgrund des unverändert beibehaltenen Ausblicks seien allerdings keine grösseren Schätzungsanpassungen notwendig. Eine ähnliche Haltung wird bei Kepler Cheuvreux vertreten. Das Ergebnis sei leicht besser als erwartet ausgefallen, so heisst es seitens des verantwortlichen Experten. Die anspruchsvoll hohe Bewertung hält ihn allerdings davon ab, positiver für die mit "Hold" und einem Kursziel von 287 Franken eingestufte Aktie zu werden.

Sein für die UBS tätiger Berufskollege findet Gefallen an den rekordhohen Margen sowie am respektablen organischen Umsatzwachstum von 5 Prozent. Nicht zuletzt dank einem tieferen Finanzaufwand und einer geringer als erwarteten Steuerbelastung seien die Gewinnerwartungen übertroffen worden. Der Experte hält am "Neutral" lautenden Anlageurteil sowie am Kursziel von 300 Franken für die Aktie fest.

Aussichten in Deutschland von zentraler Bedeutung

Der für die Zürcher Kantonalbank tätige Analyst schreibt in einem Kommentar, dass im Laufe des dritten Quartals erwartungsgemäss eine Wachstumsverlangsamung stattgefunden habe. Der wichtigste Markt Deutschland wachse jedoch trotz Abschwächung noch immer beruhigend.

Aufgrund des bestätigten Ausblicks, der im Rahmen der bisherigen Markterwartungen liegt, geht der Verfasser des Kommentars dennoch nur von einem leicht positiven Kurseinfluss aus. An der Telefonkonferenz werde vor allem die weitere Entwicklung im Schlüsselmarkt Deutschland im Zentrum stehen, so ergänzt er. Das Anlageurteil für die Aktie von Geberit lautet aufgrund ihrer stolzen Bewertung weiterhin "Marktgewichten".

Positiver äussert sich sein Berufskollege von der Bank Vontobel. Trotz einer insgesamt schwächeren Bautätigkeit in Europa sei es dem Unternehmen möglich gewesen, ein überzeugendes Wachstum zu erzielen. In der Folge sei die Marge auf Stufe EBITDA im dritten Quartal sogar stärker als erwartet gestiegen. Die zuvor hohen bankeigenen Margenerwartungen seien zunehmend realistisch, so der Analyst. Er stuft die Aktie wie bis anhin mit "Hold" und einem Kursziel von 320 Franken ein.