Auf der wegen der Corona-Pandemie im zweiten Jahr in Folge nur online angebotenen Veranstaltung wird Fed-Chef Jerome Powell eine Rede halten, von der sich Experten einen Fingerzeig zur künftigen Geldpolitik erhoffen. Die Federal Reserve erwirbt derzeit Wertpapiere im Volumen von monatlich 120 Milliarden Dollar, um die von der Corona-Krise zurückgeworfene Wirtschaft zu stützen. Angesichts des Aufschwungs ist die Debatte über ein Abschmelzen der Käufe in vollem Gange. Der Fahrplan für dieses sogenannte "Tapering" steht jedoch noch nicht.
Die Entscheidung über den genauen Beginn des Manövers erwarten die meisten Börsianer erst für eine der kommenden Fed-Sitzungen. Der Chef der Fed-Bezirks Dallas, Robert Kaplan, dringt auf einen Beschluss im September. Viele Beobachter erwarten, dass die Käufe um das Jahresende herum verringert werden könnten - so auch Kapitalmarktexperte Jürgen Callies vom Vermögensverwalter Meag. Auf dem Fed-Symposium dürfte es seiner Ansicht nach nun eher eine Botschaft der Beruhigung für die Kapitalmärkte geben, die von der lockeren Linie der Fed profitierten.
Marktanalyst Konstantin Oldenburger vom Handelshaus CMC Markets warnt, falls die Fed nicht bald mit dem Tapering beginne, könne sie den ohnehin kräftigen Preisauftrieb weiter befördern. Sie laufe dann auch Gefahr, eine Inflationsspirale in Gang zu setzen, die nur sehr schwer wieder zu stoppen sein dürfte.
Federal Reserve Chairman Jerome Powell is going to provide strong guidance that tapering will begin in 2021, strategists believe https://t.co/NdP9ybgQ3W
— Bloomberg (@business) August 27, 2021
(Reuters)