Diesbezügliche Daten sollen dazu nun zusammengetragen werden. Wie zu hören ist, wurde das Thema bei der Ratssitzung am Mittwoch im Rahmen der Strategieüberprüfung der Notenbank besprochen. Dabei habe es einen breiten Konsens gegeben, Klimarisiken in die wirtschaftliche Analyse der Notenbank zu integrieren. In der EZB wurde dabei betont, dass die Anstrengungen von der Sorge um das Management finanzieller und wirtschaftlicher Risiken getragen sein sollten.

Während EZB-Präsidentin Christine Lagarde die Arbeit am Klimawandel zu einer Priorität gemacht hat, ist die europäische Politik bestrebt, den Kontinent zum weltgrössten Emittenten grüner Anleihen zu machen.

Grössere Veränderung in der EZB-Sicht auf "braune" Wertpapiere könnte Konsequenzen für die Sicherheiten haben, die Banken verwenden können, um EZB-Gelder zu erhalten. Die Bondkaufprogramme der Notenbank umfassen Vermögenswerte des privaten Sektors in Milliardenhöhe. Umweltaktivisten kritisieren, dass dazu auch Wertpapiere von Unternehmen gehören, die zu den grössten Schadstoff-Emittenten der Welt gehören.

Ende Januar hatte sich Bundesbankpräsident Jens Weidmann dafür ausgesprochen, die EZB solle gegenüber Anleiheemittenten und Ratingagenturen auf grösserer Transparenz bestehen. Vergangene Woche sprachen sich die Ratsmitglieder Francois Villeroy de Galhau (Frankreich) und Klaas Knot (Niederlande) für eine Dekarbonisierung der EZB-Unternehmensanleihe-Bestände aus. Villeroy plädierte dafür, dass dies auch für Sicherheiten gelten sollte.

Im Februar kündigte die EZB an, dass sich die nationalen Notenbanken des Eurosystems sich für einen klimabezogen nachhaltigen Anlageansatz bei Portfolien einsetzen, die nicht der Geldpolitik dienen. Im Fokus stehen dabei unter anderem die Pensionsfonds für die Mitarbeiter.

(Bloomberg)