Zu diesem Schluss gelangen Bankökonomen aufgrund des am Freitag veröffentlichten Protokoll zur jüngsten Zinssitzung des EZB-Rats von Ende April. In dem Protokoll heisst es unter anderem, dass eine rasche Konjunkturerholung von der Corona-Pandemie wahrscheinlich ausgeschlossen werden könne.

Sollte sich die in der Krise ergriffene geldpolitische Unterstützung als unzureichend erweisen, müsse der EZB-Rat seine Wertpapierkäufe und möglicherweise andere Instrumente ausweiten, heisst es in der Mitschrift weiter. Der Chefökonom der EZB, Philip Lane, äusserte sich am Freitag ähnlich. Die EZB müsse ihre Instrumente im Juni anpassen, falls dies erforderlich werden sollte, sagte der Ire.

Derzeit beträgt das Volumen der EZB-Corona-Notkäufe (PEPP) 750 Milliarden Euro bis zum Jahresende. Analysten weisen schon seit längerem darauf hin, dass der Rahmen aufgrund des hohen Kauftempos der EZB bereits im Herbst ausgeschöpft sein dürfte.

Auf ihrer Zinssitzung Ende April hatte die EZB vor allem die Konditionen bestehender Kreditprogramme vergünstigt und zusätzliche Refinanzierungsgeschäfte für die Banken (PELTROs) aufgelegt. Die nächste Sitzung des EZB-Rats findet am 4. Juni statt.

(AWP)