"Ich denke, dass jetzt die Zeit für eine stufenweise Normalisierung gekommen ist", sagte der österreichische Notenbankchef am Dienstag in Wien. Die EZB stehe vor einem "wichtigen geldpolitischen Wendepunkt". Dabei komme es entscheidend darauf an, den richtigen Zeitpunkt zu erwischen.

Die Abfolge der zu treffenden Massnahmen erfordert laut Nowotny eine sorgfältige Planung. Wenn die Europäische Zentralbank (EZB) zu spät damit beginne, könne es zu Vermögenspreisblasen kommen. Die Inflationsrate sei allerdings noch immer unter dem Ziel der EZB. Dies sei eine Kernfrage, die es bei der geldpolitischen Normalisierung zu erörtern gelte.

Um die Konjunktur und die Inflation anzuheizen, pumpen die Währungshüter seit drei Jahren über den Kauf von Staatsanleihen und anderen Wertpapieren riesige Summen in das Finanzsystem. Die Geschäfte sollen noch bis mindestens Ende September fortgesetzt werden.

Die meisten Experten gehen inzwischen davon aus, dass sie noch dieses Jahr gestoppt werden. Nowotny sagte, der nächste Schritt müsse es sein, die Zukäufe zu beenden und damit die aufgeblähte EZB-Bilanz zurückzufahren.

(AWP/SDA/REU)