Die Kerninflationsrate (ohne frische Lebensmittel) rutschte im August wieder in den negativen Bereich, wie aus Regierungszahlen vom Freitag hervorgeht. Sie betrug bezogen auf den Vorjahresmonat minus 0,4 Prozent. Die Gesamtinflation lag mit 0,2 Prozent leicht über der Nulllinie. Allerdings hatte sie im Vormonat etwas höher gelegen.

In den beiden Vormonaten Juni und Juli hatte die Kerninflation, die von der japanischen Notenbank besonders beachtet wird, genau null Prozent betragen. Der jüngste Rückschlag dürfte auch auf ein Regierungsprogramm zurückzuführen sein, mit dem der inländische Tourismus in der Corona-Krise unterstützt werden soll. Das Programm "Go to travel" sieht Ermässigungen für zahlreiche touristische Leistungen vor, was im Ergebnis das Preisniveau drückt.

Hinzu kommt der ohnehin schwache Preisauftrieb in Japan. Das Phänomen ist alles andere als neu und im Grunde seit einer schweren Finanzkrise vor etwa 30 Jahren zu beobachten. Die japanische Notenbank stemmt sich seit langem mit einer extrem lockeren Geldpolitik gegen den fehlenden Preisauftrieb, weil sie in ihm ein wirtschaftliches Risiko sieht. Ihre Erfolge sind aber eher mager.

(AWP)