Bei vielen Unternehmen sei eine Trendmeldung über die Abstimmungsergebnisse wenige Tage vor einer Generalversammlung üblich, schreibt die Sonntagszeitung unter Berufung auf Stimmrechtsvertreter und Aktienrechtler (Ausgabe 31.03.2019).

"Soweit ich weiss, machen das fast alle grossen Unternehmen", wird eine "gut informierte Quelle" in dem Artikel zitiert.

"Es gibt keine Rechtfertigung, dass der unabhängige Stimmrechtsvertreter dem Verwaltungsrat Informationen über das Abstimmungsverhalten von Aktionären übergibt", wird Aktienrechtsprofessor Peter Kunz zitiert. Der Anschein der Abhängigkeit müsse in jedem Fall vermieden werden. Auch aus der Politik gebe es Kritik. "Die Vorkommnisse sind natürlich Haarsträubend. Das darf nicht vorkommen", wird FDP-Ständerat Philipp Müller zitiert.

In der vergangenen Woche war durch Medienberichte von Tamedia und der SRF-Sendung "Rundschau" bekanntgeworden, dass Novartis, Nestlé und Credit Suisse teilweise die Stimmen im Unternehmen selbst auszählen und die Verwaltungsräte über die Ergebnisse vor der GV informiert werden.

(AWP)