Der Luxusgüterkonzern Richemont hatte es Mitte Mai bereits angetönt: Neben der Jahresdividende in Höhe von einem Franken je Aktie sollen Aktionäre handelbare Bezugsrechte zugeteilt erhalten. Diese weisen eine Laufzeit von drei Jahren auf und berechtigen zum Bezug neuer Aktien zu einem Vorzugspreis. Die Bezugsrechte können während der gesamten Laufzeit über den offenen Markt verkauft werden.

Mit diesem Schritt will Richemont langfristig orientierte Aktionäre belohnen und ans Unternehmen binden. Damit beschreitet der Luxusgüterkonzern neue Wege. So etwas gab es in der Schweiz jedenfalls noch nie.

Dass Richemont auf Worte auch Taten folgen lässt, kommt bei den Anlegern unterschiedlich an. Nach einem frühen Rücksetzer auf 56,54 Franken verliert die Aktie zur Stunde noch 0,2 Prozent auf knapp 57 Franken.

Bedingte Kapitalerhöhung notwendig

Beobachter schliessen aus den Plänen, dass der Luxusgüterkonzern längerfristig mit einer kräftigen Kurserholung rechnet. Aktionäre, welche an den Bezugsrechten festhalten, dürften dann auch überdurchschnittlich von einer solchen profitieren.

Ganz ohne Folgen bleibt die Zuteilung der Bezugsrechte für die Aktionäre allerdings nicht, geht sie doch mit einer bedingten Kapitalerhöhung einher.

In den letzten Wochen hatte die Richemont-Aktie einen eher schweren Stand. Alleine seit Mitte Juli errechnet sich ein Minus von gut 10 Prozent. Seit Jahresbeginn hat das Unternehmen sogar einen Viertel des Börsenwerts eingebüsst. Beobachtern zufolge ist der Zeitpunkt für die Ausgabe mehrjähriger Bezugsrechte deshalb gar nicht so schlecht.