Als Reaktion auf Überkapazitäten im Markt und sinkende Margen will Kühne+Nagel über 200 Millionen Franken einsparen, wie die Firma am Donnerstag mitteilte. Teil der Kostensenkungen sei ein Abbau von 1000 bis 1500 Vollzeitstellen, erklärte ein Sprecher. Insgesamt komme der Konzern zur Zeit auf 85'000 Mitarbeiter. Die Produktivität solle durch Prozessoptimierungen in zentralen Funktionen und Märkten sowie durch den verstärkten Einsatz von Automatisierung gesteigert werden.

«Schwierige externe Faktoren zwingen uns, unsere Effizienz und die Performancekultur nachhaltig und langfristig zu steigern», erklärte Konzernchef Stefan Paul. «Mit der Einleitung gruppenweiter Kostensenkungsmassnahmen erhöhen wir die Schlagzahl im Unternehmen nun deutlich.»

Für das Gesamtjahr 2025 senkte Kühne+Nagel den Ausblick erneut. Nun rechnet der Konzern noch mit einem operativen Ergebnis (Ebit) von über 1,3 Milliarden Franken. Im Juli hatte das Unternehmen die Prognose auf 1,45 bis 1,65 Milliarden Franken von 1,5 bis 1,75 Milliarden Franken zurückgenommen.

Im Sommerquartal sank der Gewinn um 39 Prozent auf 206 Millionen Franken, das operative Ergebnis (Ebit) ging um 37 Prozent auf 285 Millionen Franken zurück. In der Seefracht sackte der operative Gewinn im dritten Quartal um 57 Prozent auf 111 Millionen Franken ab. Hier wirkte sich nach Angaben des Unternehmens das deutlich gesunkene Transportvolumen in die USA seit den am «Liberation Day» angekündigten Importzöllen negativ aus.

In der Luftfracht, wo der Konzern unter anderem mit Logistik für den Aufbau von Rechenzentren für Künstliche Intelligenz punktete, fiel der Ebit-Rückgang mit 23 Prozent auf 92 Millionen Franken moderater aus. 

Die Aktie von Kühne+Nagel sinkt im vorbörslichen Handel am Donnerstag erst um 3,5 Prozent. Nach Handelseröffnung resultiert noch ein Minus von 0,4 Prozent.

(Reuters/cash)