Obschon die Aktie von Givaudan noch immer unter dem Kurs von Anfang Jahr liegt, haftet ihr der Ruf des Anlegerlieblings an. Einmal mehr verweist der in Genf beheimatete Hersteller von Aromen und Riechstoffen seine Zweifler in die Schranken: Dem starken Franken zum Trotz wächst der Umsatz im ersten Quartal des Geschäftsjahres sogar leicht.

Obschon die Erwartungen klar übertroffen werden, fallen die Analystenreaktionen eher unterkühlt aus. Das färbt auch auf die Kursentwicklung der Givaudan-Aktie ab. Allerdings verliert sie an der Schweizer Börse SIX nur noch 0,6 Prozent auf 1'778 Franken. Im frühen Handel fiel der Aktienkurs vorübergehend auf 1'709 Franken.

Vorsichtige Töne schlägt man bei der Zürcher Kantonalbank an. In einem Kommentar bezeichnet der Verfasser den Start ins neue Jahr als "recht langsam". Das organische Wachstum von gerademal 0,9 Prozent stelle eine im längerfristigen Kontext und angesichts der mittelfristigen Ziele eines organischen Umsatzwachstums von 4,5 bis 5,5 Prozent doch eine sehr verhaltene Entwicklung dar.

Frankenstärke belastet zwar kaum...

Der Analyst hält die Bewertung der Aktie vor diesem Hintergrund für recht hoch und stuft sie weiterhin nur mit "Marktgewichten" ein.

Auch sein für die Credit Suisse tätiger Berufskollege findet nur bedingt Gefallen an der Umsatzentwicklung der ersten drei Monate. Seine organischen Wachstumserwartungen seien verfehlt worden, so schreibt er. Das Wachstum sei einerseits aufgrund der hohen Vergleichsbasis aus dem Vorjahr und andererseits aufgrund einer Produktionsverlagerung in günstigere Regionen beeinträchtigt worden. Dank geringer als befürchteten Folgen des starken Frankens sei der Quartalsumsatz dennoch im Rahmen der bankeigenen Schätzungen ausgefallen.

Bei der Schweizer Grossbank wird die Aktie von Givaudan weiterhin mit "Outperform" zum Kauf empfohlen. Da das 12-Monats-Kursziel mit 1'700 Franken unter dem aktuellen Aktienkurs liegt, wird dieses voraussichtlich erhöht.

...die Erwartungen sind jedoch hoch

Ähnlichen Handlungsbedarf hat der Analyst der UBS Investmentbank. Er empfiehlt die Aktie mit einem 12-Monats-Kursziel von 1'775 Franken zum Kauf. Wie er schreibt, liegt das organische Umsatzwachstum nach den ersten drei Monaten hinter seinen Erwartungen zurück.

Klare Worte findet man bei der Bank Vontobel. Der für die Zürcher Bank tätige Analyst hält vorerst keine grösseren Anpassungen seiner diesjährigen Prognosen für nötig. Allerdings hält er die Konsensschätzungen eines organischen Umsatzwachstums von 5 Prozent für das Gesamtjahr für überaus aggressiv. Er selber geht von einem Wachstum von 3,2 Prozent aus und stuft die Aktie mit "Hold" und einem Kursziel von 1'700 Franken ein.

Auch verteidigende Analystenmeinungen

Mit einem verteidigenden Kommentar wartet der Berufskollege von J. Safra Sarasin auf. Ihm zufolge ist die von anderen Analysten befürchtete Enttäuschung ausgeblieben. Er führt die Wachstumsverlangsamung auf die hohe Vergleichsbasis aus dem Vorjahr zurück und rechnet im weiteren Jahresverlauf mit einer Wachstumsbeschleunigung, weiterem Gewinnwachstum sowie einer nachhaltig hohen Dividende. Die Aktie von Givaudan wird bei J. Safra Sarasin daher zum Kauf empfohlen.

Ebenfalls versöhnliche Töne schlägt man bei Baader Helvea an. Der verantwortliche Analyst beurteilt das organische Umsatzwachstum der ersten drei Monate als solide. Er wähnt das Unternehmen auf Kurs für ein weiteres solides Jahresergebnis. Das Anlageurteil für die Aktie lautet weiterhin "Buy" und das Kursziel liegt bei optisch tiefen 1'700 Franken.

Auch der Analyst von Kepler Cheuvreux versucht zu beruhigen und bezeichnet die organische Umsatzentwicklung als im Rahmen der Erwartungen liegend. Hauptargument für die zum Kauf empfohlene Aktie sei weiterhin die attraktiv hohe Dividende, so schreibt er. Am 1'900 Franken lautenden Kursziel hält der Analyst vorerst fest.