Während viele Unternehmen aus der Pharma- und Medizinaltechnikindustrie verzweifelt versuchen, auf den Covid-19-Zug aufzuspringen, schüttelt Roche diesbezüglich mit geradezu beeindruckender Leichtigkeit Erfolgsmeldungen aus dem Ärmel.

Der Pharma- und Diagnostikkonzern aus Basel kündigt am frühen Freitagmorgen nicht nur den Verkaufsstart eines neuen Antikörper-Tests an, er wartet auch mit vielversprechenden Studienergebnissen zu Actemra auf.

Fallen die Mehrumsätze überhaupt ins Gewicht?

Eigentlich als Arthritispräparat gedacht, verringert der Einsatz des Medikaments die Wahrscheinlichkeit, dass Patienten mit Covid-19-bedingter Lungenentzündung künstlich beatmet werden müssen um 44 Prozent.

Angesichts der wieder steigenden Hospitalisierungszahlen in weiten Teilen Europas kämen diese Erkenntnisse gerade rechtzeitig, so verlautet aus den Handelsräumen hiesiger Banken. Ob die zusätzlichen Actemra-Verkäufe auf Konzernebene ins Gewicht fallen, wagt man vereinzelt jedoch zu bezweifeln. 2019 setzte Roche mit dem Präparat 2,3 Milliarden Franken um. Der Jahresumsatz über alle Geschäftszweige und Medikamente hinweg belief sich auf gut 48 Milliarden Franken.

Dennoch kommen die beiden Erfolgsmeldungen bei den Anlegern gut an. Anschlusskäufe lassen den Kurs des Genussscheins von Roche um 2,2 Prozent auf 344,50 Franken steigen.

Das Schwergewicht liegt mittlerweile um fast 8 Prozent über dem Stand von Ende Dezember. Damit stellt es sowohl den Swiss Market Index (SMI) als auch die um gut 10 Prozent tiefere Aktie des Rivalen Novartis in den Schatten.