UBS will die Lockerung der Regeln nutzen, um ihre Führungsposition unter den ausländischen Anbietern in dem 100 Billionen Yuan schweren Markt (12,5 Billionen Euro) zu verteidigen. Nach den in diesem Jahr eingeführten neuen Vorschriften können ausländische Unternehmen wie UBS die volle Kontrolle über ihre Investmentfonds-Joint-Ventures in China übernehmen oder Partnerschaften mit dem Vermögensverwaltungszweig einer lokalen Bank eingehen, um das Angebot auszuweiten.

“Wir schliessen keine Möglichkeiten aus”, sagte Raymond Yin, Leiter Asien-Pazifik bei UBS Asset Management, in einem Interview in Shanghai. Er äusserte sich jedoch nicht näher zu möglichen Plänen. “Wir werden weiterhin in den chinesischen Markt investieren, um unsere Führungsposition zu behaupten.”

China beschleunigt die Öffnung der Finanzbranche und der Kapitalmärkte und lockt globale Unternehmen trotz der eskalierenden Spannungen mit den USA an. Unternehmen wie BlackRock haben die Chancen genutzt. Der weltweit grösste Vermögensverwalter hat im vergangenen Monat die Genehmigung für die erste Lizenz für Investmentfonds in ausländischem Besitz und für ein Gemeinschaftsunternehmen im Bereich Vermögensverwaltung erhalten.

Die verschärfte ausländische Konkurrenz setzt etablierte Unternehmen wie UBS unter Druck, die lange davon profitierten, dass sie als erste am chinesischen Markt waren. Laut dem in Shanghai ansässigen Beratungsunternehmen Z-Ben wurde UBS in diesem Jahr der grösste globale Manager von Greater-China-Fonds mit einem Marktanteil von 9,1 Prozent gegenüber 5,1 Prozent im Jahr 2018.

Unabhängig von der endgültigen Entscheidung über den nächsten Schritt strebt die Vermögensverwaltungssparte der Schweizer Bank in den nächsten Jahren ein zweistelliges Wachstum ihrer Mitarbeiterzahl in China an, nachdem sich die Belegschaft seit 2017 auf mehr als 40 Beschäftigte verdoppelt hat, sagte Yin.

(Bloomberg)