Keine zwei Wochen ist es her, dass beim Spitalkommunikationsspezialist Ascom die Öffentlichkeit über einen 4 Millionen Franken schweren Auftrag aus Grossbritannien informierte (cash berichtete). Nun ist bei den Bernern allerdings ein noch viel grösserer Auftrag aus dem Inselreich eingegangen: Ascom darf die Software für eine Spitalkette in Wales liefern. Das Volumen beläuft sich auf umgerechnet 16,5 Millionen Franken über sieben Jahre. Folgeaufträge sind möglich.

Diese Neuigkeiten verhelfen der Ascom-Aktie zu einem Kurssprung von 3,5 Prozent auf 12,34 Franken. Beobachter schliessen nicht aus, dass diese Kursavancen im weiteren Tagesverlauf noch ausgebaut werden.

Hoffen auf einen Turnaround

In Analystenkreisen ist denn auch vom "grössten Auftrag seit Jahren" die Rede. Und es ist bei weitem nicht die erste Erfolgsmeldung des Spitalkommunikationsspezialisten. Alleine seit Anfang Juli gingen insgesamt Grossaufträge in Höhe von mehr als 25 Millionen Franken ein.

Waren die letzten Jahre bei Ascom von Ergebnisenttäuschungen und Gewinnwarnungen geprägt, lassen die sich häufenden Erfolgsmeldungen auf einen baldigen Turnaround hoffen. Für Analysten steht fest: Die Grossaufträge der letzten Wochen tragen die Handschrift von Firmenchefin Jeannine Pilloud und ihrem Verwaltungsratspräsidenten Valentin Chapero. Beide gelten als erfahrene Personen aus der Wirtschaft.

Die Ascom-Aktie notiert mittlerweile zwar um gut 13 Prozent über dem Stand von Ende Dezember. Allerdings kostet die Aktie noch immer bloss halb so viel wie Anfang 2018.