Credit Suisse steht kurz vor der Bekanntgabe eines umfassenden Umbaus, mit dem Konzernchef Thomas Gottstein die Kontrollen verschärfen und die Performance der Investmentbank steigern will.

Die Grossbank plant, die Investmentbank- und Kapitalmarktsparte, die in den letzten Quartalen Verluste verbucht hat, in die wiederauflebende Handelseinheit für globale Märkte zu verschmelzen. Dies berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg, die sich auf "informierte Kreisen" stützt. Die Bank rechne auch damit, ihre Risiko- und Compliance-
Einheiten zusammenzulegen,

Die Änderungen sind Teil eines Umbaus, mit dem Gottstein die Rentabilität der Wertpapiersparte steigern und gleichzeitig die Risikoüberwachung verschärfen will, nachdem die Bank an einer Reihe von Geschäften im Zusammenhang mit von Skandalen betroffenen Unternehmen beteiligt war. Sie sind auch die ersten Anzeichen dafür, dass der neue Konzernchef dem Kreditinstitut seinen Stempel aufdrückt, um den belastenden Spionagevorfall hinter sich zu lassen.

Stellenabbau und weniger Filialen

2019 war die CS durch die Ausspionierung ihres Top-Bankers Iqbal Khan, der zur Vermögenverwaltung der UBS wechselte, in die Schlagzeilen gekommen. Anfang Jahr fand der CEO-Wechsel von Tidjane Thiam zu Gottstein statt.  

Die Bank könnte die Änderungen bereits am Donnerstag bekannt
geben, wenn sie die Ergebnisse des zweiten Quartals bekannt gibt.
Die "Sonntags Zeitung" hatte zuvor berichtet, Gottstein erwäge, Thiams Entscheidung, die Investmentbank in separate Geschäftsbereiche aufzuteilen, rückgängig zu machen. Die Zeitung schrieb auch, dass Risiko und Compliance zusammengeführt werden solten. Dazu sollen Hunderte von Arbeitsplätzen abgebaut und das Filialnetz in der Schweiz ausgedünnt werden. 

(Bloomberg/cash)