Nach der Gewinnwarnung der Credit Suisse (CS) von vergangener Woche wurde das Resultat der UBS für das vierte Quartal erst recht mit Spannung erwartet.

Und die grösste Schweizer Bank liefert. Mit einem Vorsteuergewinn in Höhe von 1,73 Milliarden Dollar und einem den Aktionären zurechenbaren Reingewinn von 1,35 Millionen Dollar werden die bei 1,38 Milliarden Dollar beziehungsweise 873 Millionen Dollar klar übertroffen. Zum Vergleich: Die Credit Suisse geht für das Schlussquartal aufgrund einmaliger Kosten bestenfalls von einem ausgeglichenen Ergebnis aus. Zudem fallen Wertberichtigungen in Milliardenhöhe an.

Vorwärts gerichtete neue Ziele

Gut kommt bei der UBS auch die Erhöhung der Jahresdividende um fast 40 Prozent auf 50 Cents je Aktie an. Experten waren durchschnittlich nur von 39 Cents ausgegangen. Auch ein milliardenschweres Aktienrückkaufprogramm ist vorgesehen, jedoch an Bedingungen geknüpft.

Die UBS verschreibt sich ambitionierten neuen Zielen. Diese seien auf Wachstum getrimmt und durchaus glaubwürdig, wie es in Börsenkreisen heisst. Keinen Spielverderber sieht man hingegen in den eher etwas vorsichtigen Aussagen der Grossbank für das angelaufene erste Quartal.

Bei den Anlegerinnen und Anlegern kommt die geballte Ladung an erfreulichen Nachrichten gut an. Nach einem Vorstoss bis auf 18,395 Franken gewinnt die UBS-Aktie zur Stunde noch 7,3 Prozent auf 18,345 Franken. Das wiederum liegt über dem bisherigen Mehrjahreshoch von Mitte Januar bei 18 Franken. Die Aktie der Credit Suisse notiert hingegen "nur" um 1,4 Prozent über dem Schlussstand vom Vortag.

Wie die Zürcher Kantonalbank schreibt, hat die UBS die Erwartungen an das vierte Quartal erfüllt und bei den Kosten sogar besser als erhofft abgeschnitten. Ihres Erachtens ist die UBS insgesamt gut aufgestellt und daher die verlässlichere der beiden Grossbanken. In Erwartung eines sich eintrübenden Marktumfelds stuft sie die UBS-Aktie weiterhin nur mit "Marktgewichten" ein.

Optimistischer ist da Vontobel. Die Zürcher Bank preist die Aktie wie bis anhin mit "Buy" und einem Kursziel von 18,50 Franken zum Kauf an. Das Schlussquartal 2021 sei das sechste aufeinanderfolgende Quartal mit einem Vorsteuergewinn von mindestens 2 Milliarden Franken, so hält Vontobel fest. Für sie steht nun vor allem die Kapitalrückführung an die Aktionäre im Vordergrund, wobei die Aktionärinnen und Aktienäre der Credit Suisse auch davon nur träumen können.

Aktie erhielt zuletzt viel Zuspruch

Die UBS-Aktie ist in den letzten zwei Wochen zwar etwas von ihrem Mehrjahreshoch von Mitte Januar bei 18 Franken zurückgefallen. Mit einem Plus von gut 10 Prozent schneidet sie allerdings noch immer besser als jene der CS (-2 Prozent) ab. 2021 war diese Diskrepanz noch viel grösser.

Im Vorfeld der Ergebnisveröffentlichung erhielt die Aktie der UBS in Analystenkreisen viel Zuspruch. Die britische Barclays erhöhte ihr Anlageurteil von "Underweight" auf "Equal weight" und veranschlagt neuerdings ein Kursziel von 18 (zuvor 16,50) Franken. BNP Paribas stufte die Aktie sogar mit einem Kursziel von 21 Franken von "Neutral" auf "Outperform" herauf und Keefe, Bruyette & Woods ging mit einem Kursziel von 19 (zuvor 18,50) Franken von "Market Perform" auf "Outperform".

Ausserdem nahmen mit Deutsche Bank, Kepler Cheuvreux und der HSBC gleich drei Banken Kurszielerhöhungen vor. Aus gutem Grund, wie der überzeugende Zahlenkranz für das vierte Quartal zeigt.