Somit soll eine gebündelte grössere Plattform entstehen. Die Grossbank wird diese künftig zum Vertrieb von Fonds und ETF nutzen und daran einen Minderheitsanteil übernehmen.

Die Transaktion umfasse die Übertragung aller Anteile an Credit Suisse InvestLab, inklusive Servicevereinbarungen, sowie der Vertriebsvereinbarungen der Credit Suisse an die Allfunds Group, teilte die Grossbank am Dienstag mit. Gleichzeitig werde Credit Suisse Minderheitsaktionärin des zusammengeführten Geschäfts mit einer Beteiligung von bis zu 18 Prozent. Finanzielle Details wurden keine genannt.

Operativ wird die Credit Suisse InvestLab, eine offene Anlagefonds-Plattform für Asset Manager und Distributoren, mit Allfunds zusammengeschlossen. Somit entstehe eine globale Fondsvertriebsplattform mit betreuten Vermögen von insgesamt mehr als 570 Milliarden Franken. Die zusammengeschlossene Plattform solle einerseits die globale Präsenz der Vermögensverwaltung der Grossbank nutzen sowie andererseits die technologischen Innovationen von Allfunds.

Als Minderheitsaktionärin wird die CS Einsitz in den Verwaltungsrat nehmen, und die geschaffene Plattform zum Vertrieb von Anlagefonds und ETFs nutzen.

Bank bestätigte Gespräche

Die Transaktion unterliegt kartellrechtlicher und regulatorischer Freigaben, und soll gestaffelt implementiert werden: Die Übertragung von InvestLab werde voraussichtlich im dritten Quartal 2019 abgeschlossen und die Übertragung der verbundenen Vertriebsvereinbarungen im ersten Quartal 2020.

Bei einem Abschluss im dritten Quartal - und unter Voraussetzung, dass alle anderen Einflussfaktoren gleich blieben - wird davon ausgegangen, dass die Transaktion für das Geschäftsjahr 2019 einen "beschränkten positiven Einfluss auf das regulatorische Kapital" haben und die Rendite auf dem materiellen Eigenkapital (RoTE) um 0,5 Prozent erhöhen werde.

Anfang vergangener Woche hatte bereits das Branchenportal "Inside Paradeplatz" geschrieben, die Bank werde die Fonds-Vertriebsplattform InvestLab mit 30 Spezialisten an Allfunds verkaufen. Daraufhin bestätigte die Bank fortgeschrittene Gespräche mit Blick auf "strategische Alternativen" für InvestLab.

Laut dem Bericht von "Inside Paradeplatz" steckt hinter Allfunds das Private Equity-Haus Hellman&Frieman und der Singapurer GIC-Staatsfonds. Mit der Veräusserung seien aus Kostengründen die Jobs der 30 CS-Spezialisten in Gefahr, hiess es damals.

(AWP)