Die Aktien der Credit Suisse wurden dieses Jahr wegen des Greensill- und Archegos-Debakel niedergeprügelt. Seit Jahresbeginn haben diese 18 Prozent verloren und befinden sich damit abgeschlagen auf dem letzten Platz im Swiss Market Index (SMI). Die Kursentwicklung beim Konkurrenten UBS geben einen krassen Kontrast. Dank Wirtschaftsaufschwung und steigender Anleihenrenditen sind die UBS-Aktien seit Jahresbeginn 34 Prozent gestiegen.

Die Kursentwicklung bei UBS zeigt, was mit einem tatsächlichen Risikomanagement für die Aktionäre der Credit Suisse drin gelegen wäre. Nicht erstaunlich, hat der neue Verwaltungsratspräsident António Horta-Osório die Stärkung des Risikomanagements zur neuen Richtschnur erklärt. Doch verfängt dies an der Börse?

Nach den Quartalszahlen und dem Strategie-Update von Anfang November werden nun die ersten Analysten für die Credit Suisse optimistischer. Morgan Stanley erhöht das Kursziel für Credit Suisse auf 12 von 11 Franken und belässt die Einstufung auf "Equal Weight".  Das Ertragspotenzial gegenüber dem aktuellen Kurs von 9,34 Franken beträgt damit 18 Prozent.

Nach Archegos und Greensill dürfte das Strategie-Update der Grossbank zu einem Refokussieren der Geschäfte führen, schreibt Analystin Magdalena Stoklosa. Entscheidend sei hier nun die Ausführung. Während sie ihre Schätzungen für 2021 und 2022 wegen Goodwill-Abschreibungen und Kürzungen im Investmentgeschäft senke, gehe sie von gesteigerten Gewinnen dank schnellerem Wachstum in der Vermögensverwaltung und möglichen Aktienrückkäufen aus. 

(cash/AWP)