Das Schlussquartal der Grossbank UBS ist von Licht und Schatten geprägt. Ausserordentliche Wertberichtigungen im Zusammenhang mit der Steuerreform führen zu einem milliardenschweren Verlust.

Doch auch diesen einmaligen Effekt ausgeklammert, weiss das operative Geschäft nicht vollends zu überzeugen. Hauptkritikpunkte sind der Gewinnbeitrag aus dem Investment Banking sowie die erneut rückläufige Bruttomargenentwicklung im Wealth Management.

Gut schneidet die UBS hingegen beim Eigenkapital ab. Davon sollen zukünftig auch die Aktionäre profitieren. Die Grossbank strebt eine jährliche Dividendensteigerung im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich an. Darüber hinaus will sie über die nächsten drei Jahre für bis zu 2 Milliarden Franken eigene Aktien zurückkaufen.

Kritik von Analysten

Dem Zahlenkranz wird allerdings ein höheres Gewicht eingeräumt, steht die UBS-Aktie an der Schweizer Börse SIX doch unter Verkaufsdruck. Nachdem kurz nach Handelsbeginn Kurse von bis zu 18,69 Franken bezahlt wurden, errechnet sich zur Stunde noch ein Minus von 1,2 Prozent auf 19,10 Franken.

Andreas Brun von Mirabaud Securities Limited zeigt sich sichtlich enttäuscht über das Abschneiden im operativen Geschäft. Letzteres habe nicht mit den Markterwartungen schritthalten können, so lässt er seine Anlagekunden in einem Kommentar wissen. Seines Erachtens macht das angekündigte Aktienrückkaufprogramm diesen Umstand jedoch mehr als wett.

Brun zeigt sich zuversichtlich, dass sich das Nettoneugeldwachstum im Laufe dieses Jahres beleben und der Margenrückgang im Wealth Management ein Ende finden wird.

Er empfiehlt die Aktie deshalb weiterhin zum Kauf. Das 18,50 Franken lautende Kursziel dürfte hingegen erhöht werden.

Die für Morgan Stanley tätige Magdalena Stoklosa begründet die verfehlten Analystenschätzungen mit der rückblickend zu optimistischen Erwartungshaltung. Wie sie weiter festhält, liegt der breinigte Vorsteuergewinn um satte 27 Prozent über ihren eigenen Schätzungen. Mit Ausnahme des schwachen Investment Bankings bezeichnet Stoklosa die Geschäftsentwicklung als "insgesamt stark". Sie stuft die Aktie wie bis anhin mit "Overweight und einem Kursziel von 20 Franken ein.

Lob für Neugeld-Wachstum

Während Javier Lodeiro von der Zürcher Kantonalbank die geplante Verschmelzung von Wealth Management und Wealth Management Americas bedauert, zeigt sich sein Berufskollege bei der britischen Grossbank Barclays enttäuscht über die Dividendenpläne. Seinen Berechnungen zufolge liegt das zukünftige Dividendenwachstum hinter den jährlich erwarteten 15 Prozent zurück.

Sowohl positive als auch negative Aspekte gewinnt Tomasz Grzelak von Baader-Helvea dem vorliegenden Zahlenkranz ab. Auf Basis des bereinigten Ergebnisses sieht er die UBS die Markterwartungen an den Vorsteuergewinn um rund 10 Prozent verfehlen. Die Schuld hierfür gibt Grzelak den beiden für ihre starken Ergebnisschwankungen bekannten Geschäftsbereichen Corporate Center und Investment Banking. Sichtlich Gefallen findet der Analyst hingegen am starken Nettoneugeldwachstum im Wealth Management sowie an der soliden Eigenkapitalsituation.

Grzelak stuft die Aktie wie bis anhin mit "Buy" und einem Kursziel von 21 Franken ein.

Im hiesigen Berufshandel kann die UBS insbesondere mit der progressiven Ausschüttungspolitik punkten.