Nach einem kurzen, aber heftigen Taucher im Oktober befinden sich die Börsen weltweit wieder in aufsteigender Tendenz. Und das soll so weitergehen: "Wir glauben, dass die Renditen in den nächsten zwölf Monaten im hohen einstelligen Bereich liegen werden", sagt Mahindru, Anlagechef für internationale Aktien bei Goldman Sachs Asset Management, im cash-Video-Interview.

Die Bewertungen lägen weltweit im langfristigen Mittel, sagt Mahindru weiter. Dass einige Märkte wie die USA oder die Schweiz etwas erhöhte Aktienbewertungen zeigen und andere mit günstigeren Kurs-Gewinn-Verhältnissen aufwarten, ist aus Sicht von Goldman Sachs Asset Management kein Hindernis für weiter ansteigende Kurse. Dazu sei die Gewinnentwicklung der Unternehmen intakt.

Weitweit hätten Unternehmen überdies ihre finanziellen Reserven aufgepolstert. Bis vor kurzem hätten die Firmen diese Mittel wegen globaler Risiken eher zögerlich ausgegeben, doch die Flut billigen Geldes von Zentralbanken habe das Zutrauen in die Wirtschaftsentwicklung gefestigt. Dies habe zu mehr Übernahmen und Fusionen geführt – ein entscheidender Treiber für Aktien.

Als Beispiele nennt Mahindru den Kauf des Energiegeschäfts von Alstom durch General Electric oder die Fusion der Zementriesen Holcim und Lafarge. "Diese "Diese Art Aktivitäten nimmt zu, weil die Unternehmen mehr Zuversicht schöpfen, und wir erwarten, dass es so weitergeht", sagt Mahindru.

Ungleiches Wachstum

Das globale Wirtschfatswachstum bleibe allerdings wacklig. Die Nachfrage ziehe an, aber geographisch auf sehr unterschiedliche Weise. Wachstumsmotor seien klar die USA: Goldman Sachs Asset Management sei zuversichtlich, dass die Wirtschaft dort über die kommenden Monate und Quartale an Fahrt gewinne.

Als speziellen Fall bezeichnet Mahindru Japan, das erneut in die Rezession gerutscht ist und wo die Nachfrage im dritten Quartal gemäss neuesten Zahlen sehr schwach war. "Wir sind aber zuversichtlich, dass die Nachfrage bis zum Jahresende wieder zunimmt."

Europa ist für Mahindru eine Enttäuschung, vor allem wegen der mangelnden Reformbereitschaft in vielen Ländern. Vor allem Italien und Frankreich hätten viel zu wenig getan, um wettbewerbsfähiger zu werden. Gnädig fällt sein Urteil aber über die Ex-Krisenländer Spanien und Irland aus: "Die beiden Volkswirtschaften haben sehr gut an Reformen gearbeitet; Das Wachstum kommt zurück und neue Arbeitsplätze entstehen."

Im cash-Video-Interview äussert sich Suneil Mahindru auch zu den Wachstumsaussichten in Grossbritannien und die Warnung von Premierminister David Cameron, dass eine neue weltweite Wirtschaftskrise möglich sei.