Wie zu hören ist, prüft die Credit Suisse den Verkauf der Schuldverschreibungen mit Abschlägen an Spezialfirmen, die notleidende Papiere aufkaufen. Weitere Optionen seien, Versicherungspolicen in Anspruch zu nehmen oder Geld gerichtlich von Gläubigern einzutreiben.

Bisher hat die Credit Suisse etwa die Hälfte der ursprünglich in die Fonds investierten gut 8 Milliarden Euro zurückgezahlt. Zu den Fondsanlegern, denen erhebliche Verluste drohen, gehören auch einige der reichsten Kunden des Instituts. Vergangene Woche hatte die Credit Suisse signalisiert, dass bei knapp 2 Milliarden Euro an Aktiva der Wert unsicher sei.

Drei Gegenparteien

Die Problemanleihen in den Fonds stammen von drei Gegenparteien - der GFG Alliance des Industriellen Sanjeev Gupta, Katerra, ein Unternehmen der SoftBank und Bluestone, ein Kohlebergbauunternehmen im Besitz der Familie des Gouverneurs von West Virginia, Jim Justice II. Unter diesen ist das Engagement bei Gupta mit etwa einer Milliarde Euro das grösste, so die Credit Suisse.

Guptas Metall- und Rohstoffhandelsgruppe kämpft derzeit gegen eine drohende Insolvenz, nachdem mit Greensill ihr grösster Geldgeber weggebrochen war. Katerra geriet letztes Jahr in Schwierigkeiten und wurde von der SoftBank gerettet. Bluestone hatte vor Gericht erklärt, mit dem Kollaps von Greensill stünde das Unternehmen vor einer "klaren und akuten Bedrohung."

Wie Bloomberg berichtete, tendiert die Credit Suisse informierten Kreisen zufolge dazu, die Anleger die Verluste der Greensill-Fonds tragen zu lassen. Den Angaben nach ist die Bank der Ansicht, dass die Risiken in Verbindung mit den Papieren bekannt waren und sie die betroffenen Fonds nur an Investoren verkauft hatte, die solcher Risiken auch einschätzen konnten.

Ein Sprecher der Bank lehnte eine Stellungnahme ab.

(Bloomberg/cash)