Die Zentralbank werde ihre Geldpolitik zusätzlich straffen, falls dies erforderlich sein sollte, sagte Notenbankchef Naci Agbal am Mittwoch während einer im Internet übertragenen Videokonferenz. Preisstabilität sei eine Voraussetzung für nachhaltiges Wachstum. Die Notenbank sei daher entschlossen, die hohe Inflation zu verringern. Derart deutliche Worte aus den Reihen der türkischen Zentralbank sind relativ neu. Agbal ist auch noch nicht lange Notenbankchef. Er wurde vor wenigen Wochen ernannt, als sich die Währungskrise in der Türkei immer weiter zuspitzte. Seine erste Amtshandlung war eine deutliche Anhebung der Leitzinsen. Davor war die Notenbank des Landes dafür bekannt, eine straffere Geldpolitik, insbesondere in Form höherer Zinsen, so weit es geht zu vermeiden. Als Hauptgrund galt die Ablehnung einer solchen Politik durch Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan.

Mit dem Wechsel an der Notenbankspitze scheint aber eine neue geldpolitische Haltung eingekehrt zu sein. Agbal sagte, die Notenbank werde die Geldpolitik einfach und verständlich halten. Die Türkei benötige eine straffe Geldpolitik auch im kommenden Jahr. Die türkische Lira profitierte von den Äusserungen des Notenbankchefs und legte gegenüber dem US-Dollar zu.

(AWP)