Die Corona-Pandemie hat dem Homeoffice definitiv zum Durchbruch verholfen. Das bleibt nicht ohne Folgen für den Büroflächenmarkt Schweiz. Das Arbeiten von zu Hause aus dürfte in Zukunft einen fixen Anteil am Arbeitspensum vieler Beschäftigter einnehmen, schreiben die Studienautoren.

Sie gehen davon aus, dass die Büroflächennachfrage deshalb in den nächsten zehn Jahren um rund 15 Prozent sinken wird. Kurzfristig, das heisst für das aktuelle und das kommende Jahr, erwarten sie eine Abnahme der Nachfrage um rund 700'000 Quadratmeter.

Die krisenbedingt schwache Nachfrage dürfte somit zu einem weiteren Anstieg des zuletzt auf hohem Niveau verharrenden Flächenangebots führen. Insbesondere in den Randgebieten warte viel Bürofläche auf Mieter, heisst es weiter. Die Covid-19 dürfte die Präferenz nach zentralen Innenstadtlagen noch verstärken und damit das Gefälle zwischen Innenstädten und den Rändern der Grosszentren weiter erhöhen, folgert die Credit Suisse.

Starkes Überangebot in Genf

Die Angebotssituation unterscheidet sich aber relativ stark unter den einzelnen Grosszentren. Vor allem Genf sticht immer noch mit einer hohen Angebotsquote (Zahl der Wohnungen, die innerhalb eines Quartals ausgeschrieben sind) von 11,5 Prozent verglichen mit 5,5 Prozent im Schweizer Durchschnitt hervor. Die Nachfrage in der Calvinstadt sei zu wenig dynamisch, um das von vielen Entwicklungsprojekten verstärkte Überangebot zum Verschwinden zu bringen, so die CS weiter.

In Zürich (7,0 Prozent) und Bern (5,7 Prozent) sind die Flächenangebote hingegen knapp, vor allem in den Innenstädten, während an den Rändern dieser Büromärkte aber ebenfalls viele Flächen zur Vermietung frei stehe.

Mieten für Büroflächen sinken

Die Entwicklung bleibt nicht ohne Folge auf die Mieten. In den meisten Büromärkten seien die mehr oder weniger synchron erfolgten Mietpreisanstiege seit 2018/2019 mit einem Anstieg zwischen 4 Prozent und 11 Prozent mittlerweile ins Stocken geraten, heisst es weiter. Sie dürften gemäss CS gar in einen sinkenden Trend übergehen.

Denn bei der aktuell schwachen Nachfrage führe eine Bautätigkeit ungefähr auf dem Niveau des langfristigen Durchschnitts unweigerlich zu noch grösseren Überkapazitäten, steigenden Leerständen und Druck auf die Mieten.

(AWP)