Die Gewerbeimmobiliengesellschaft Epic Suisse versucht es zum zweiten Mal mit einem Börsengang an der Schweizer Six. Mithilfe der Aktienausgabe will Epic bei Anlegern eine Summe von rund 200 Millionen Franken einsammeln. Mit dem Erlös der Aktienemission sollen Aktionärsdarlehen und Bankfinanzierungen abbezahlt werden. Am Ende des Vergangenen Jahres umfasste das Portfolio der Firma 25 Liegenschaften, welche insgesamt einen Wert von 1,5 Milliarden Franken haben. Der Wirtschaftsraum Zürich und die Genferseeregion bilden dabei den Schwerpunkt. Ein genauer Zeitrahmen für das IPO wird von Epic nicht genannt. Bei diesem würde es sich aber um den ersten echten Börsengang an der Schweizer Börse des diesjährigen Jahres handeln. Arik Parizer, der CEO von Epic, beantwortet Fragen von cash.ch.

cash.ch: Herr Parizer, 2020 haben sie bereits einen Börsengang angekündigt, haben sich dann aber nach wenigen Tagen wieder dagegen entschieden. Warum der Sinneswandel?

Arik Parizer: 2020 befanden wir uns inmitten der Pandemie, weshalb es der falsche Zeitpunkt war. Damals konnte auch nicht abgeschätzt werden, ob die Leute wieder ins Büro zurückkehren oder nicht. Es wurde damals primär über Corona gesprochen. Viele Investoren waren auch verunsichert deswegen. Mit unserer Performance über die letzten paar Jahre können wir zeigen, dass wir in fast allen Bereichen ein Wachstum hatten, so etwa auch beim Gewinn. So haben wir nun auch einen Beweis dafür, wie widerstandsfähig unser Geschäft ist.

Kritische Stimmen haben nach dem Abbruch ihres Börsenganges jedoch eingewandt, dass sie den Preis für die Anteile zu hoch eingesetzt haben, während die Dividende für Investoren zu niedrig war. Was würden Sie auf solche Vorwürfe entgegnen?

Ich denke nicht, dass das der Grund war. Vielmehr war das Thema 'Covid' dominierend. Deshalb haben wir uns entschieden, den Börsengang zurückzustellen und uns auf das weitere Wachstum zu konzentrieren. Wir haben in der Folge auch weitere Investitionen gemacht. Die Preisdiskussionen waren nicht entscheidend. 

Auf dem Börsenmarkt sind viele Immobiliengesellschaften zu finden. Wieso sollten sich potenzielle Investoren gerade für Epic Suisse entscheiden?

Es gibt einige tolle Immobiliengesellschaften auf dem Schweizer Aktienmarkt und wir kennen auch viele davon. Ich glaube EPIC ist insbesondere aus folgenden Gründen attraktiv: Wir haben ein sehr stabiles Einkommen und wir haben ein Portfolio, dass eine starke Rendite abwirft und langfristige Fonds und 'Blue-Chip-Tenants' enthält. Zudem sind wir mit unserer Entwicklungspipeline gut aufgestellt, vor allem bezüglich des erwarteten Wachstums. Wir haben also sowohl ein stabiles Einkommen, aber auch ein künftiges Wachstum zu bieten. Diese beiden Faktoren machen unsere Gesellschaft aus meiner Warte attraktiv. 

Viele Firmen setzen auch jetzt noch auf Home-Office. Wieso setzt Epic Suisse dennoch seinen Fokus noch immer so sehr auf Büroräume?

Wir haben beide Varianten gesehen: Die einen Firmen setzen weniger auf Büroräumlichkeiten und mehr auf Home-Office. Wir haben auch Firmen gesehen, welche noch immer auf Büroräumlichkeiten setzen und darum spüren wir nach wie vor eine hohe Nachfrage für Lokalitäten in unseren Gebäuden. So haben wir einen sehr tiefen Büroleerstand. Wir haben jetzt sogar mehr neue Mieter in unserem Portfolio, welche zum Bürosektor gehören. Viele Firmen setzen inzwischen auf 1-2 Tage Home-Office. Nichtsdestotrotz behalten sie ihre Büros und suchen sogar nach weiteren Räumlichkeiten. Die Nachfrage ist aus unserer Sicht also noch immer vorhanden.

Nachdem Arik Parizer im Jahr 2000 die Zulassung als Wirtschaftsprüfer erhielt, nahm er die Position eines European Financial Controller vom Telekommunikationsunternehmen IDT ein. IDT ein. Anfang 2008 trat er als CEO bei EPIC Suisse ein und hatte Teil am Wachstum und der Ertragsentwicklung der Gruppe.

(cash)