Leider wisse man nicht, welcher Impfstoff funktioniere und ob es überhaupt einen geben werde, sagte Gavi-Chef Seth Berkley der "NZZ am Sonntag". Mit Glück werde es im Herbst Hinweise auf die Wirksamkeit geben. Aber es werde noch ein weiter Weg sein, bis ein zugelassener Wirkstoff in grossen Mengen für die Weltbevölkerung verfügbar sei. Berkley rief zu weltweit koordinierten Anstrengungen auf, um einen Impfstoff rasch herzustellen und gemeinsam zu nutzen.

Es sei möglich, dass einige Impfstoffe für jüngere Menschen und andere für ältere Menschen besser funktionieren würden, sagte der Gavi-Chef. Er forderte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) zu klaren Richtlinien für die Verwendung und Verteilung eines Impfstoffs auf, um zu verhindern, dass er zuerst den Reichen auf Kosten der bedürftigsten Menschen zur Verfügung gestellt werde.

Sollte ein wirksamer Impfstoff in einem anfänglich begrenzten Vorrat verfügbar werden, sollte er zunächst zur Immunisierung des Gesundheitspersonals eingesetzt werden. Viele Experten gehen davon aus, dass es zwölf bis 18 Monate dauern dürfte, bis ein Impfstoff zur Verfügung steht. Einige Experten halten dies dagegen bereits Ende des Jahres für möglich.

(Reuters)