Dazu müssen die Firmen zwei Monate lang Sicherheitsdaten von etwa der Hälfte der rund 44'000 Studienteilnehmer gesammelt haben. Dieses Ziel soll kommende Woche erreicht werden. Es folgen die wichtigsten Details zu dem Impfstoff, zu möglichen Zulassungen und erwarteten Lieferabkommen.
Impfstoff-Dosen kosten voraussichtlich 39 Dollar
Der Impfstoffkandidat mit der Bezeichnung "BNT162b2" basiert auf der sogenannten Boten-RNA(mRNA)-Technologie. Diese beruht auf synthetischen Genen, die in wenigen Wochen erzeugt und hergestellt und auch in grösserem Massstab schneller als herkömmliche Impfstoffe hergestellt werden können. Basierend auf dem Liefervertrag mit den USA soll der Preis für eine Behandlung mit zwei Impfstoff-Dosen voraussichtlich bei 39 Dollar liegen.
Andere Industrieländer sollen keinen niedrigeren Preis erhalten als die USA, hiess es im Juli. BioNTech-Chef Ugur Sahin geht davon aus, dass durch die Impfung eine einjährige Immunisierungswirkung erreicht werden kann. Dies sei aber noch nicht sicher. Der in der Zwischenanalyse bekannt gegebene Schutz vor einer Covid-19-Infektion von mehr als 90 Prozent wurde 28 Tage nach Beginn der Impfbehandlung erreicht.
Pfizer unterzeichnete im März einen Vertrag mit BioNTech - aus dessen Laboren BNT162b2 stammt - im Wert von bis zu 750 Millionen Dollar, um den potenziellen Impfstoff gemeinsam zu entwickeln. Im Mai begann die Impfstoffprüfung in den USA, nachdem die Versuche in Deutschland bereits im April gestartet wurden.
Notfallgenehmigung wird eingereicht
Die US-Gesundheitsbehörde FDA verlieh dem Impfstoff Mitte Juli den "Fast-Track"-Status. In der zweiten frühen Studie zeigte der Impfstoff vielversprechende Ergebnisse. Im November kündigten die Unternehmen an, noch im laufenden Monat eine Notfallgenehmigung des Impfstoffes zu beantragen.
Pfizer und BioNTech, die bereits bei der Entwicklung von mRNA-basierten Impfstoffen gegen Influenza zusammenarbeiten, gehen derzeit davon aus, dass noch in diesem Jahr weltweit bis zu 50 Millionen Dosen des Coronavirus-Impfstoffs hergestellt werden. Das wäre genug, um 25 Millionen Menschen zu impfen. 2021 sollen bis zu 1,3 Milliarden Dosen produziert werden.
Derzeit laufen Einreichungsprozesse in Grossbritannien, Kanada und Europa. Versuche mit dem Impfstoff gibt es in mehreren Ländern, unter anderem in den USA, Deutschland, Japan und Brasilien.
(Reuters/cash)