Dies gehöre zum neuen Kurs von Vorstandschefin Martina Merz, sagte eine mit der Angelegenheit vertraute Person am Sonntag der Nachrichtenagentur Reuters. Merz will am Montag ihre Pläne für die künftige Strategie dem Aufsichtsrat vorstellen. Bislang war erwartet worden, dass nach dem Verkauf der Aufzugssparte das Stahlgeschäft als grösster Bereich im Zentrum der Strategie stehen werde. Thyssenkrupp Steel Europe mit seinen rund 27'000 Beschäftigten ist aber einmal mehr unter Druck geraten. Das konjunkturanfällige Geschäft fuhr im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2019/20 einen operativen Verlust von 372 Millionen Euro ein.

Thyssenkrupp lehnte am Sonntagabend eine Stellungnahme dazu ab. Das "Handelsblatt" hatte zuerst darüber berichtet und die Namen Baosteel aus China, die schwedische SSAB und Tata Steel genannt. Baosteel und SSAB bevorzugten eine Mehrheitsübernahme.

Eine Fusion mit Tata Steel Europe war im vergangenen Jahr am Widerstand der EU-Kommission gescheitert. Völlig abgerissen ist der Gesprächsfaden aber Insidern zufolge nie. Thyssenkrupp halte eine Konsolidierung der europäischen Stahlindustrie nach wie vor für richtig, hatte auch das Management seitdem immer wieder betont. SSAB wollte sich dazu nicht äussern. Von Baosteel und Tata war zunächst auch keine Stellungnahme zu erhalten.

(Reuters)