Der Kursrückschlag vom Freitag hatte es bereits erahnen lassen: Schweiter verfehlt die Analystenerwartungen im vergangenen Jahr gerade beim operativen Gewinn (EBIT) sowie beim Reingewinn ziemlich deutlich. Höhere Rohmaterialkosten machten dem Zulieferer für die Windenergieindustrie in der zweiten Jahreshälfte zu schaffen.

Mit 40 Franken je Aktie wartet eine ordentliche Jahresdividende in Vorjahreshöhe auf die Aktionäre. Damals gab es allerdings einen Zustupf von 5 Franken in Form einer Sonderdividende. Erhebungen der Nachrichtenagentur AWP zufolge hatten Analysten im Schnitt mit einer ordentlichen Dividende von 42,50 Franken je Aktie gerechnet.

Wies die Schweiter-Aktie im vorbörslichen Handel noch ein Minus von 2,7 Prozent auf, erholt sie sich zur Stunde gar um 4,3 Prozent auf 996 Franken.

Schwächlicher Displaybereich und schmerzhafte Lagerkorrekturen

Gerade die UBS findet keine allzu positiven Worte. Nicht nur beim Auftragseingang, auch beim Umsatz sowie beim bereinigten operativen Gewinn seien die bankeigenen Erwartungen teilweise klar verfehlt worden, so schreibt sie. Die Grossbank sieht die zukünftigen Gewinnschätzungen auf Basis des vorliegenden Zahlenkranzes um mindestens 5 Prozent fallen. Das Anlageurteil lautet weiterhin "Neutral" und das 12-Monats-Kursziel 980 Franken.

Die Zürcher Kantonalbank macht Minderbestellungen im Displaybereich für das unterhalb der Erwartungen liegende Jahresergebnis verantwortlich, gewinnt dem Zahlenkranz allerdings auch positive Aspekte ab. So konnte die bereinigte operative Marge (EBIT) trotz nochmals gestiegener Rohmaterialpreise gehalten werden. Hinzu kommt ein um 2 Prozent höherer operativer Cashflow. Die Schweiter-Aktie wird bei der Zürcher Kantonalbank mit "Übergewichten" zum Kauf empfohlen.

Etwas desillusioniert gibt man sich bei Baader-Helvea, wobei neben dem Nachfragerückgang im Displaybereich auch auf schmerzhafte Lagerkorrekturen hingewiesen wird. Baader-Helvea rechnet zukünftig mit grösseren Nachfrageschwankungen und stuft die Aktie deshalb nur mit "Neutral" ein. Das 1210  Franken lautende Kursziel dürfte reduziert werden.

Aktie bleibt eine Dividendenperle

Seit Jahren verfolgt Schweiter eine grosszügige Ausschüttungspolitik. Das Unternehmen schwimmt denn auch im Geld. Gemäss Schätzungen beliefen sich die Barmittel Ende Dezember nach Abzug von Verbindlichkeiten auf gut 90 Millionen Franken. In der Vergangenheit erhielten die Aktionäre über die reguläre Dividende hinaus immer mal wieder eine Sonderdividende ausbezahlt.

Auf Basis der vorgeschlagenen Jahresdividende von 40 Franken je Aktie errechnet sich eine ansehnliche Rendite von 4,2 Prozent. Einige Analysten waren allerdings von einer Ausschüttung von bis zu 45 Franken je Aktie ausgegangen. Doch auch die 40 Franken für das vergangene Jahr sind nicht ganz durch den freien Cash Flow gedeckt. Vermutlich werden die Dividendenerwartungen für die nächsten Jahre nun mit dem Rotstift überarbeitet.