Die Tochter gehe an ein Bündnis um Advent, Cinven und die RAG-Stiftung, teilte Thyssenkrupp am Donnerstag mit. Das Geschäft gehe vollständig an das Konsortium, Thyssenkrupp werde aber in einem weiteren Schritt einen Teil des Kaufpreises von rund 1,25 Milliarden Euro in eine Rückbeteiligung am verkauften Aufzugsgeschäft investieren. Vorstandschefin Martina Merz muss nun eine überzeugende Strategie für den Konzern entwickteln, ist Elevator doch derzeit der einzig nennenswerte Gewinnbringer.

"Die durch die Transaktion zufließenden Mittel werden im Unternehmen verbleiben", teilte der Essener Konzern mit. Sie sollen zur Entschuldung und zur Senkung von Kosten eingesetzt werden. Ziel ist es, die jährlichen Mittelabflüsse für Zins- und Pensionszahlungen deutlich zu senken. Gelder sollen aber auch zur Weiterentwicklung der verbleibenden Geschäfte eingesetzt werden. "Wir werden Thyssenkrupp so weit wie nötig entschulden und gleichzeitig sinnvoll in die Entwicklung des Unternehmens investieren. Damit kann Thyssenkrupp wieder Fahrt aufnehmen", betonte Merz. Den Ruhrkonzern drücken Nettofinanzschulden von sieben Milliarden Euro und Pensionsverpflichtungen von neun Milliarden Euro.

"Thyssenkrupp muss wieder dividendenfähig werden"

"Die getroffene Entscheidung ist richtig, auch wenn es bedauerlich ist, dass Thyssenkrupp Elevator nicht im Konzern verbleiben kann", erklärte die Krupp-Stiftung, die mit 21 Prozent größter Einzelaktionär ist. Der Vorstand habe jetzt die Aufgabe, die Erlöse rasch und gezielt so einzusetzen, dass das Unternehmen sich erfolgreich entwickeln könne. "Thyssenkrupp muss wieder wettbewerbs- und dividendenfähig werden. Das ist auch im Sinne aller Beschäftigten."

Die IG Metall hatte bereits im Vorfeld den Bietern Zugestädnsisse abgerungen. "Kern dieser Vereinbarungen ist eine Standort- und Beschäftigungssicherung für sieben Jahre und einen Monat", erklärte die Gewerkschaft. Sie laufe mindestens bis Ende März 2027. "Während dieser Laufzeit sind betriebsbedingte Kündigungen ausgeschlossen, alle bestehenden Standorte in Deutschland bleiben mit ihren wesentlichen Funktionen erhalten und sollen gestärkt werden."

Thyssenkrupp hatte im vergangenen Jahr einen Börsengang oder Verkauf des Geschäfts angekündigt. Zuletzt war neben dem nun erfolgreichen Konsortium noch eine Gruppe aus Blackstone, Carlyle und dem Canada Pension Plan Investment Board im Rennen. Der finnische Konkurrent Kone war in der vergangenen Woche ausgestiegen. 

(Reuters)