Eine Ankündigung könnte in den kommenden Wochen erfolgen, allerdings müsse ABB noch eine endgültige Entscheidung treffen, sagen mit der Angelegenheit vertraute Personen. Sie baten darum, namentlich nicht genannt zu werden, da die Überlegungen vertraulich seien. ABB und Sandvik lehnen eine Stellungnahme ab.

Der 60-jährige Rosengren würde den Vorsitz bei ABB von Peter Voser übernehmen, der als Interim-CEO fungiert, seit Ulrich Spiesshofer überraschend und plötzlich zurückgetreten ist, nach Druck von Grossinvestoren. Die fast sechsjährige Amtszeit von Spiesshofer an der Spitze von ABB war geprägt von geringen Aktienrenditen und einer öffentlichen Auseinandersetzung mit dem aktivistischen Aktionär Cevian Capital.

Händlern zufolge wäre Rosengren eine gute Wahl, gilt der Sandvik-Chef doch sowohl als profunder Branchenkenner, als auch als erfahrener Turnaround-Manager mit einem beeindruckenden Leistungsausweis. Sandvik stellt Bergbaumaschinen, Werkzeuge und Spezialstahl her.

Aktienkurs reagiert positiv

Wie es weiter heisst, wartet auf den zukünftigen Firmenchef von ABB "sehr viel Arbeit". Damit wird auf das eher enttäuschende Quartalsergebnis von vergangener Woche angespielt. Der Industriekonzern übertraf beim operativen EBITA zwar die durchschnittlichen Analystenerwartungen, wusste bei der Ergebnisqualität jedoch nicht zu überzeugen.

Die mögliche Berufung von Rosengren an die ABB-Spitze wird im Markt gut aufgenommen: Die ABB-Aktie gewinnt bis 10.40 Uhr in einem kaum veränderten Gesamtmarkt 1,7 Prozent auf 18,75 Franken. Die Tageshöchstkurse liegen gar bei 18,93 Franken. Der Gesamtmarkt (SMI) notiert derweil um gut 0,4 Prozent unter dem Schlussstand vom Vortag.

Seit Jahresbeginn hinken die Aktien von ABB mit einem Kursplus von gerade mal 0,2 Prozent dem um 18 Prozent höheren SMI weit hinterher. Laut Bloomberg hat Rosengren den Aktienkurs von Sandvik nach seiner Übernahme des CEO-Postens im November 2015 fast verdoppelt.

(Bloomberg/AWP)