"Ich rechne mit einer relativ hohen Zahl an Übernahmen und Fusionen", sagt Fedor Schulten, Leiter des Schweizer Kapitalmarktgeschäfts des US-Instituts. Denn trotz der Marktturbulenzen zum Jahresende habe sich die Stimmung nicht eingetrübt. "Das aktuelle Marktumfeld ist aus Verkäufersicht nach wie vor attraktiv, weil die Bewertungen in klassischen Verkaufsprozessen noch vergleichsweise hoch sind", sagt der Manager. Zudem warte noch viel privates Kapital darauf, in Zukäufe investiert zu werden.

Nach Daten der Beratungsfirma KPMG gab es vergangenes Jahr in der Schweiz rund 500 Transaktionen - so viele wie in den vergangenen acht Jahren nicht. Für Börsengänge (IPOs) in der Schweiz ist die Investmentbank allerdings etwas weniger optimistisch: "Ich erwarte ein durchschnittliches IPO-Jahr für die Schweiz mit ein paar starken Namen, die an den Markt kommen werden – vorausgesetzt, die Aktienmärkte erweisen sich weiterhin als robust", so Schulten.

Im vergangenen Jahr verbuchte die Schweizer Börse SIX Berechnungen der Zürcher Kantonalbank zufolge zwölf Neuzugänge, darunter sieben Transaktionen mit einer Platzierung von Aktien. Das ist der höchste Wert seit 2001. Insidern zufolge bereiten etwa der Zugbauer Stadler Rail und das Medizintechnikunternehmen Medacta den Sprung aufs Parkett vor.

Der Erfolg von Börsengängen hänge stärker vom Marktumfeld ab, sagt Schulten. "Ist die Stimmung der Investoren erst einmal erschüttert, ist ein IPO unter Umständen kein attraktiver Exit mehr." Zu- und Verkaufsvorhaben seien davon zunächst weniger betroffen. "Erst eine länger anhaltende Volatilität oder grössere Verwerfungen an den Märkten wirken sich langfristig auch auf die Volumina bei Fusionen und Übernahmen aus. Dann haben weder Käufer noch Verkäufer noch eine klare Vorstellung von den richtigen Bewertungen."

Goldman Sachs war gemessen an den Transaktionssummen 2018 der führende Übernahmeberater in der Schweiz, wie aus Daten des Informations-Dienstleisters Refinitiv hergeht. Bei Aktienplatzierungen kamen die Amerikaner auf den dritten Platz.

(Reuters)