Der Versicherer strebt in der ab 2022 anlaufenden Strategieperiode auf profitables Wachstum und investiert weiterhin in Ökosysteme und in den digitalen Wandel.

In Anlehnung an das 2021 zu Ende gehende Programm "Simply Safe" werde das bis 2025 aufgesetzte Folgeprogramm "Simply Safe: Season 2" heissen, teilte die Baloise am Donnerstag im Vorfeld des Investorentreffens mit. Darin will CEO Gert de Winter auf dem bisher Geleisteten aufbauen.

1,5 Mio Neukunden

In vier Geschäftsjahren sollen den Plänen zufolge 1,5 Millionen neue Kunden dazugewonnen werden, das seien rund 30 Prozent mehr als heute. Damit schraubt die Baloise die Latte in die Höhe. Im laufenden Programm wurden 1 Million Neukunden zum Ziel gesetzt und man sei auf Kurs, heisst es. Bis dato seien netto über 600'000 neue Kunden zur Baloise gestossen.

Der nächste Schritt nach vorne soll etwa mit dem Ausbau der Ökosysteme "Home" und "Mobility" gelingen. In Ökosystemen bieten Versicherer nebst Versicherungen themenverwandte Dienstleistungen an. Davon verspricht sich die Baloise bis Ende 2025 einen zusätzlichen Jahresumsatz in Höhe von über 200 Millionen Franken sowie 650'000 zusätzliche, für die Gruppe profitable Kunden.

Neue Kunden anziehen wollen die Basler nach wie vor mit innovativen, digitalen Versicherungs- und Finanzprodukte. In den letzten Jahren seien rund 200 Millionen Franken in den Aufbau des Innovationsportfolios geflossen, mit Fokus auf "Home" und "Mobility". Und 2020 würden diese Initiativen bereits einen Umsatz von rund 50 Millionen generieren, so die Baloise.

In der neuen Strategiephase will die Baloise weitere Früchte dieser Bemühungen ernten. So strebt sie mit dem Digitalversicherer Friday eine Verfünffachung des Umsatzes auf rund 150 Millionen Franken an. Friday soll dabei am Heimmarkt Deutschland Gewinn abwerfen.

Synergien nutzen

Nach Sparten betrachtet strebt die Baloise in der Nichtlebenversicherung profitables Wachstum vor allem mit Privatkunden und KMU an. Und dank Einsparungen von rund 200 Millionen Franken wird ein Schaden-Kosten-Satz von 90 Prozent angepeilt, verglichen mit dem heute geltenden Ziel von 90 bis 95 Prozent. Sparpotenzial biete etwa die Reduktion von Komplexitäten und das Nutzen von Synergien.

Im Lebengeschäft will die Baloise mit einer breiten Palette von Versicherungslösungen punkten. Je Geschäftsjahr soll die gegenüber dem Nichtlebengeschäft kleinere Sparte über 200 Millionen Franken zum Betriebsergebnis EBIT beitragen. Im Jahr 2019 waren es 131 Millionen.

Vergrössern will die Baloise das Drittkunden-Geschäft im Asset-Management- und Bank-Segment. Insgesamt sollen netto mindestens 10 Milliarden Franken an Drittgelder akquiriert werden.

Höhere Geldflüsse

Die Investitionen sollen sich auch für die Aktionäre auszahlen. In den gesamten vier Jahren zielt die Baloise auf einen Barmittelfluss an die Holding im Umfang von 2 Milliarden Franken ab. Das sei ein Viertel mehr als im noch laufenden Programm.

60 bis 80 Prozent der Barmittel verwendet der Versicherer für Dividendenzahlungen. 10 bis 30 Prozent stünden für weitere Investitionen bereit, heisst es.

(AWP)