Die Grossbank Credit Suisse hat mit einem Verlust von 302 Millionen Franken im ersten Quartal 2016 besser abgeschnitten, als von vielen Analysten im Vorfeld erwartet. Als Folge davon springt der Aktienkurs heute um über fünf Prozent in die Höhe.

"Das wichtigste am Resultat ist, dass die Wealth Management Divisionen Schweiz, International und Asien-Pazifik profitabel waren", sagt Tidjane Thiam, CEO der Credit Suisse, im Video-Interview. Diese Einheiten erwirtschafteten zusammen rund eine Milliarden Franken Profit.

Trotzdem stehen aber letzten Endes rote Zahlen im Ergebnis. Die erlittenen Verluste erklärt der CS-Chef so: "Wir restrukturieren gerade eine globale Division, wobei wir aufgrund der hohen Restrukturierungskosten effektiv Geld verlieren." Zusätzlich hätten auch die reduzierten Aktivitäten Anfang Jahr zum Verlust beigetragen. "Januar und Februar waren sehr schlechte Monate." Im März und April hätten sich dann die Marktaktivitäten verbessert.

Durchschnitt als Ziel

Die Kapitalisierung konnte die Bank trotz dem Quartalsverlust halten: Gemessen an der harten Kernkapitalquote (CET1 nach Basel III) lag sie weiter bei 11,4 Prozent, wie bereits Ende 2015. Das liegt zwar über den bis 2019 von der Finanzmarktaufsicht verlangten 10 Prozent, ist jedoch auch tiefer als beispielsweise bei der UBS, welche aktuell eine Quote von 14,0 Prozent aufweist.

Thiam sieht den Wert der Credit Suisse "im Durchschnitt der europäischen Banken". Man wolle beim Kernkapital nicht am unteren Ende sein, müsse jedoch auch nicht an der Spitze sein. "Unser Wert ist komfortabel, sicher und erlaubt uns, die Dividenden zu decken", so Thiam.

Welche Bedeutung das Schweiz-Geschäft für die Grossbank hat, wie gut die Swiss Universal Bank in Richtung IPO unterwegs ist und wie das Entlassungsprogramm vorankommt, erläutert Thiam im Video-Interview.

(AWP/cash)