Finanzinvestoren werden an der Aktienbörse in New York auch gerne als "Smart Money" bezeichnet, was ins Deutsche übersetzt soviel wie "kluges Geld" bedeutet. Gemeint ist, dass diese höchst professionell agierenden und mächtigen Marktteilnehmer allen anderen immer eine Nasenlänge voraus sind.

Wie Statistiken des Private Equity Growth Capital Council zeigen, haben sich amerikanische Finanzinvestoren im zurückliegenden zweiten Quartal von Firmenbeteiligungen im Gesamtbetrag von 125 Milliarden Dollar getrennt. Das entspricht einer Zunahme gegenüber dem Vorquartal um 78 Prozent und dem mit Abstand höchsten Wert seit Beginn der Erhebungen vor gut zehn Jahren.

Vorbote eines Rückschlags am Aktienmarkt?

Den Statistiken zufolge erfreut sich die amerikanische Private Equity Industrie noch immer grosser Beliebtheit bei den Anlegern. Obschon der Nettoneugeldzufluss im zweiten Quartal rund 20 Prozent unter dem vorangegangenen Quartal ausgefallen ist, lag dieser bei 30 Milliarden Dollar. Gemeinsam mit den veräusserten Firmenbeteiligungen stiegen die Barmittel von 431 Milliarden Dollar um den Jahreswechsel herum auf zuletzt 467 Milliarden Dollar.

Es macht ganz den Anschein, als ob viele der Finanzinvestoren günstigere Einstiegsgelegenheiten abwarten. Und weil diese mächtigen Marktteilnehmer allen anderen für gewöhnlich immer eine Nasenlänge voraus sind, kann man durchaus von einem Vorboten eines Rückschlags am amerikanischen Aktienmarkt sprechen.

Vergleicht man die Statistiken des Private Equity Growth Capital Council mit der Entwicklung des breit gefassten S&P-500-Index, dann fällt auf, dass die Finanzinvestoren schon im Vorfeld der Finanzkrise vom Frühsommer 2007 und unmittelbar vor dem Börsenrückschlag vom August 2011 im grossen Stil den Ausstieg aus Unternehmensbeteiligungen suchten. Für die amerikanische Leitbörse bedeutet der rekordhohe Verkauf von Firmenbeteiligungen deshalb wohl nichts Gutes.