Die Aktie des Laborausrüsters Tecan trennten zuletzt keine 5 Franken mehr vom Rekordhoch vom Frühsommer dieses Jahres. Damals kostete sie in der Spitze 263 Franken. Mit einem Kursplus von 36 Prozent - den Dividendenabgang von Mitte April noch nicht mitberücksichtigt - ist die Aktie weit oben auf der diesjährigen Gewinnerliste zu finden.

Das hält die UBS am frühen Dienstagmorgen allerdings nicht davon ab, die Mitverfolgung der Tecan-Aktie mit einer Kaufempfehlung aufzunehmen. Mit 286 Franken liegt das 12-Monats-Kursziel etwas mehr als 10 Prozent über dem Schlussstand vom Vorabend.

Dank dem starken Standbein in der Diagnostik habe der Laborausrüster Zugang zu verschiedenen langfristigen Wachstumstreibern, begründet die Bank ihre zuversichtliche Einschätzung. Sie traut dem Unternehmen über die nächsten drei Jahre ein jährliches Umsatzwachstum zwischen 7 und 9 Prozent zu. Den operativen Gewinn sieht die Grossbank sogar noch etwas stärker wachsen.

Aktie trotz enttäuschender erster Jahreshälfte im Kurshoch

Die Kaufempfehlung verleiht der Tecan-Aktie weiter Auftrieb. Nach einem frühen Vorstoss auf ein neues Rekordhoch bei 265,20 Franken, gewinnt sie zur Stunde noch 1,5 Prozent auf 263,80 Franken.

Wie es in Händlerkreisen heisst, ist die Tecan-Aktie ziemlich stattlich bewertet. Selbst auf den optimistischen Schätzungen der UBS errechnet sich für das kommende Jahr ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 33. Das entspricht einem Aufschlag zum europäischen Medizinaltechniksektor und liegt am ganz oberen Ende der langjährigen Bewertungsbandbreite.

Im Zuge der starken Kursentwicklung der letzten Jahre ist die Dividendenrendite auf magere 0,8 Prozent geschmolzen. Diese Rendite deckt sich mit jenen weiterer Schweizer Wachstumsaktien wie beispielsweise der des Dentalimplantateherstellers Straumann.

Anders als Straumann blickt Tecan jedoch auf eine eher enttäuschende erste Jahreshälfte zurück. Entgegen anders lautenden Analystenerwartungen musste der Laborausrüster gegenüber dem ersten Halbjahr 2018 einen Gewinnrückgang um 13 Prozent hinnehmen und verfehlte die Markterwartungen damit klar (cash berichtete). Nur der Bestätigung der diesjährigen Zielvorgaben war es zu verdanken, dass der Aktie rund um die Ergebnisveröffentlichung ein Kursdebakel erspart blieb.

Im Hinblick auf die Jahresergebnisveröffentlichung vom 17. März kommenden Jahres steht das Unternehmen nun in der Pflicht, dürfte es doch an den beibehaltenen Zielvorgaben gemessen werden