Der Laborausrüster Tecan gilt als einer der wenigen Gewinner der Covid-19-Pandemie. Dementsprechend zählt seine Aktie mit einem beeindruckenden Kursplus von fast 47 Prozent zu den diesjährigen Börsengewinnern.

Darf man der UBS Glauben schenken, dann ist damit das Ende der Fahnenstange noch immer nicht erreicht. Die Grossbank nimmt die vorliegenden Halbjahreszahlen zum Anlass, um ihre Kaufempfehlung zu wiederholen. Auf Basis höherer Umsatz- und Gewinnschätzungen veranschlagt sie neuerdings sogar ein 12-Monats-Kursziel von 455 (zuvor 375) Franken. Das liegt um knapp 14 Prozent über dem Schlussstand vom Freitag.

Einzig Julius Bär zieht die Reissleine

Der rekordhohe Auftragseingang werde auch im kommenden Jahr stützen, so schreibt die UBS. Ausserdem sieht sie Raum für steigende Margen.

Etwas zurückhaltender ist die Rivalin Credit Suisse. Zwar preist auch sie die Tecan-Aktie mit "Outperform" zum Kauf an. Allerdings lautet das Kursziel bloss 425 (zuvor 305) Franken. Julius Bär stufte die Aktie am letzten Freitag gar mit einem Kursziel von 420 (zuvor 330) Franken von "Buy" auf "Hold" herunter. Die Zürcher Bank begründete diesen Schritt mit der über dem historischen Durchschnitt liegenden Bewertung.

Und tatsächlich liegt errechnet sich selbst auf den optimistischen Schätzungen der UBS für das kommende Jahr ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) in Höhe von fast 43. Das liegt sowohl über dem langjährigen Durchschnitt als auch über der Bewertung vergleichbarer Rivalen.

Auch an einer hohen Dividende interessierte Anleger kommen bei Tecan nicht auf ihre Kosten. Die Dividendenrendite beträgt gerade einmal 0,6 Prozent. Das ist für eine Wachstumsaktie jedoch nichts Aussergewöhnliches.