Dafür gelang es, den Anteil an online verkauften Kleidern deutlich steigern und letztlich die Erwartungen beim Gewinn zu übertreffen. Die Aktionäre sollen dank einer Sonderdividende in den Genuss einer Ausschüttung von insgesamt 1,60 Franken kommen.

In konkreten Zahlen: Der Umsatz sank im Geschäftsjahr 2020 um 10,6 Prozent auf 332,7 Millionen Franken. Währungsbereinigt betrug der Rückgang 7,6 Prozent, wie Calida am Freitag mitteilte.

Auf Gewinnebene gelang es nach Verlusten im ersten Halbjahr das Ruder noch herumzureissen. So resultierte über das gesamte Jahr 2020 am Ende mit 13,2 Millionen Franken beim EBIT ein Plus, das deutlich über den Erwartungen der Analysten lag. Im Vergleich zum Vorjahr war der Betrag aber um 44 Prozent tiefer. Die EBIT-Marge lag bei 4,0 nach 6,3 Prozent im Vorjahr.

Von der mittelfristig angestrebten EBIT-Marge von 8 Prozent konnte sich Calida damit vorerst wieder verabschieden. Dabei war Calida im März - bevor die Pandemie so richtig einschlug - noch davon ausgegangen, diesem Ziel 2020 deutlich näher zu kommen.

Unter dem Strich steht ein Gewinn von 5,9 Millionen, nachdem im Vorjahr noch ein Gewinn von 16,6 Millionen Franken verbucht wurde.

Angesichts einer soliden finanziellen Basis will Calida nun 0,80 Franken an Dividenden ausschütten. Zusätzlich sollen die Aktionäre in den Genuss kommen, die für 2019 zurückgehaltene Dividende von 0,80 Franken zusätzlich als Sonderdividende zu erhalten.

Online-Handel deutlich gewachsen

Das Jahr hatte für das Unternehmen mit Hauptsitz in Sursee zunächst positiv begonnen, bevor im März mit Corona dann der Hammerschlag kam. Restriktionen infolge der Pandemie führten dazu, dass auch die Calida-Läden über längere Zeit geschlossen bleiben mussten.

Damit war Calida mehr denn je auf seinen Online-Handel angewiesen, der bereits in den letzten Jahre bewusst vorangetrieben wurde. Und gerade die Pandemie dürfte das Wachstum im E-Commerce noch einmal deutlich beschleunigt haben.

In konkreten Zahlen bedeutet dies, dass das Online-Geschäft von Calida 2020 um 56 Prozent gewachsen ist. Damit macht der Umsatzanteil des E-Commerce inzwischen 21,7 Prozent der gesamten Verkäufe aus. Zum Vergleich: Im Geschäftsjahr 2019 lag der E-Commerce-Anteil noch bei 13 Prozent.

Zudem hätten eine vorausschauende Ausgabenpolitik sowie die vorübergehende Schliessung des stationären Handels zu einer Reduktion der Kostenbasis beigetragen, teilte Calida mit.

Positiver Blick auf 2021

Der Blick auf das laufende Jahr fällt insgesamt positiv aus. Die mit der Pandemie noch stärker in den Fokus gerückte Digitalisierung will Calida forsch vorantreiben und das Online-Geschäft weiter ausbauen. Zudem soll das Kerngeschäft Unterwäsche und Lingerie mit zeitnahen Investitionen organisch und anorganisch weiter gestärkt werden.

Gleichzeitig gibt das Unternehmen aber zu bedenken, dass auch 2021 das marktwirtschaftliche Umfeld anspruchsvoll und die Auswirkungen der Corona-Krise spürbar blieben.

Am 12. April 2021 soll zudem der bereits angekündigte CEO-Wechsel stattfinden und der scheidende CEO Reiner Pichler wird sein Amt an Nachfolger Timo Schmidt-Eisenhart übergeben.

(AWP)