Konkret gehen sie im Durchschnitt nun von einem Wachstum des BIP (Bruttoinlandprodukts) von 3,3 Prozent aus, wie die Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich (KOF) am Mittwoch in ihrem quartalsweise erhobenen KOF Consensus Forecast mitteilte. Bei der letzten Befragung im Dezember waren es noch 3,4 Prozent gewesen.

Die vom 01. bis zum 24. März befragten 101 Experten rechnen auch im nächsten Jahr mit weiterem Wachstum, wie die neuen Prognosen für 2022 zeigen. Demnach erwarten sie ein BIP-Wachstum von 2,8 Prozent. In fünf Jahren dürfte es noch bei 1,5 Prozent liegen, was etwas höher ist als die prognostizierten +1,4 Prozent aus der letzten Umfrage im Dezember 2020.

Zu einem deutlichen Anstieg kommt es derweil bei der erwarteten Preisentwicklung. Für das Jahr 2021 prognostizieren die Befragten im Mittel eine Teuerung von 0,3 Prozent, für 2022 gar einen Anstieg von 0,6 Prozent und in fünf Jahren von 1,3 Prozent, wie aus der Mitteilung hervorgeht. Vor allem die langfristige Prognose ist damit deutlich höher als im Dezember, als die Experten noch eine Zunahme der Konsumentenpreise von 0,8 Prozent vorhergesagt hatten.

Optimistischer zeigen sich die Experten hinsichtlich der Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt. Sie rechnen der Mitteilung zufolge im Jahr 2021 neu mit einer Arbeitslosenquote gemäss SECO von 3,6 Prozent (Dezember: 3,8 Prozent) und im Jahr 2022 von 3,3 Prozent.

Auch mittelfristig schauen die Experten etwas optimistischer auf den Arbeitsmarkt und gehen in fünf Jahren von einer Arbeitslosenquote von 2,9 Prozent aus. Zum Vergleich: In der vorhergehenden Umfrage lag der Wert bei 3,1 Prozent.

Steigende Zinserwartungen

In puncto Finanzmärkte rechnen die Umfrageteilnehmenden in den nächsten zwölf Monaten insbesondere bei den langfristigen Zinsen mit einem Anstieg und haben daher ihre Zinserwartungen seit der Dezember-Befragung entsprechend nach oben angepasst.

Mehr oder weniger stabil dürfte sich unterdessen der Schweizer Franken gegenüber dem Euro entwickeln, sind sich die Befragten einig. Sie prognostizieren für EUR/CHF einen Wechselkurs von 1,10 sowohl in drei wie auch in zwölf Monaten (aktuell: 1,1056). Im Dezember lag der prognostizierte Wechselkurs noch bei 1,08 beziehungsweise bei 1,07. Beim USD/CHF-Währungspaar rechnen sie mit 0,90 in drei und in zwölf Monaten. Dies wäre bei einem aktuellen Stand von 0,9421 ein deutlich schwächerer Dollar.

Für den Aktienmarkt haben die Umfrageteilnehmer ihre Schätzungen ebenfalls erhöht, wie die neuen Consensus-Werte für den Swiss Performance Index (SPI) zeigen. In drei Monaten sehen sie den Index bei 13'500 Punkten (Dezember: 12'800 Punkte) und in 12 Monaten bei 13'900 Punkten (Dezember: 13 200 Punkte). Aktuell liegt der SPI allerdings mit rund 14'070 Punkten leicht darüber.

(AWP)