Der Gewinn hingegen nahm entsprechend der "positiven Gewinnwarnung" von Ende März um Einiges deutlicher zu. Konkret zog der Umsatz um 2,4 Prozent auf 88,1 Millionen Franken an, wie der Komponentenhersteller und Spezialist für Elektromagnetverträglichkeit am Donnerstag mitteilte. Währungsbereinigt lag das Plus gar bei 3,8 Prozent. Dabei sei das Semester von einer guten Erholung der Kernmärkte geprägt gewesen. So erhöhte sich auch der Auftragseingang um gut 4 Prozent auf 95,0 Millionen.

Wachstumsimpulse seien sowohl aus dem Automobilsektor gekommen als auch allgemein aus der Industrie. Einzig die Sektoren Bahntechnik und Energieversorgung seien weiterhin von einem zurückhaltenden Investitionsverhalten geprägt gewesen.

Der Betriebsgewinn (EBIT) kletterte überproportional auf 7,0 Millionen Franken, was gegenüber dem Vorjahr in etwa einer Verzehnfachung entspricht. Die entsprechende Marge verbesserte sich um über 7 Prozentpunkte auf 8,0 Prozent ebenfalls massiv. Diese Verbesserung führt Schaffner auf den Ausbau des Geschäfts mit höhermargigen Produkten, die höhere Kapazitätsauslastung und die vollen Effekte der im Vorjahr eingeleiteten Strukturanpassungen zurück.

Die ausgewiesenen Zahlen sind noch etwas besser als die Vorhersagen von Ende März, als ein zum Vorjahr ungefähr stabiler Umsatz in Aussicht gestellt wurde sowie eine EBIT-Marge von rund 7,5 Prozent.

Der Reingewinn wurde auf 4,6 Millionen Franken gegenüber den 0,6 Millionen des Vorjahres ebenfalls deutlich verbessert.

Zuversichtlicher Ausblick

Im Ausblick auf das Gesamtjahr 2020/21 zeigt sich das Unternehmen "zuversichtlich". Die Erholung der Gesamtwirtschaft und der positive Trend in den Kernmärken dürfte sich im zweiten Halbjahr fortsetzen, heisst es. Für den Automobilsektor erwartet Schaffner eine weiterhin dynamische Entwicklung, sowohl im bestehende Basisgeschäft als auch durch das Hochfahren neuer Produkte. Überdies sei derzeit in der gesamten Industrie ein Aufbau von Lagerbeständen festzustellen. Damit sollen Knappheiten bei Komponenten vermieden werden.

Vor diesem Hintergrund wird mit einem Umsatz im Gesamtjahr von mindestens 170 Millionen Franken gerechnet, entsprechend einem Plus von gegen 15 Prozent. Hier ist der Umsatz der verkauften Division Power Magnetics noch enthalten. Der Abschluss der Transaktion wird aber weiterhin gegen Ende des laufenden Quartals erwartet.

Einen leicht negativen Einfluss auf die Profitabilität dürften der Anstieg der Rohmaterialpreise und sowie der Logistikkosten haben. Dennoch wird im zweiten Semester eine zweistellige EBIT-Marge erwartet.

(AWP)