"Es ist von grösster Bedeutung, die Inflation zu drücken", sagte sie am Dienstag auf einer Konferenz der Fed von Minneapolis. Daher werde die Zentralbank die Geldpolitik weiter "methodisch" straffen. Dazu werde es eine Reihe von Zinsanhebungen geben. Überdies werde die Bilanz bereits ab Mai in raschem Tempo eingedampft.

Das in der Corona-Krise auf fast neun Billionen Dollar aufgeblähte Portfolio werde in deutlich schnellerem Tempo abgebaut als in der letzten Schrumpfkur von 2017 bis 2019, betonte Brainard. US-Notenbankchef Jerome Powell hatte bereits signalisiert, dass die Notenbank im Mai mit der Kürzung ihrer durch die Anleihenkäufe massiv aufgeblähten Bilanz beginnen könnte. Einblick in die Planungen erhoffen sich Experten von den Protokollen der jüngsten Zinssitzung, die am Mittwoch veröffentlicht werden.

Verbraucherpreise kräftig gestiegen

Angesichts der guten Lage am Arbeitsmarkt und der zugleich sehr hohen Inflation hatte die Fed Mitte März die Zinswende vollzogen. Lieferengpässe im Zuge der Corona-Krise haben mit dazu geführt, dass die Verbraucherpreise zuletzt mit 7,9 Prozent so kräftig gestiegen sind wie seit 40 Jahren nicht mehr. Der Krieg in der Ukraine dürfte Energie weiter verteuern und so die Kaufkraft der Amerikaner weiter schmälern.

Angesichts der rasant steigenden Preise wird an den Finanzmärkten mit ungewöhnlich grossen Zinsschritten im Mai und Juni von jeweils einem halben Prozentpunkt gerechnet: Ende des Jahres könnte der Leitzins dann in einer Spanne von 2,5 bis 2,75 Prozent liegen.

(Reuters)