Sogar im Gastgewerbe sind die Erwartungen für die nächsten drei Monate erfreulich. Der von der KOF berechnete Beschäftigungsindikator lag gemäss der Umfrage zum dritten Quartal 2021 bei +7,2 Punkten nach leicht aufwärts revidierten 0,0 Punkten im zweiten Quartal, wie es in einer Mitteilung vom Montag heisst. Ein Plus signalisiert eine positive Beschäftigungsdynamik am Arbeitsmarkt.
Auf dem Höhepunkt der Coronakrise im zweiten Quartal 2020 war Index auf -20,6 Punkte eingebrochen, nun notiert er erstmals wieder im Plusbereich. Der quartalsweise veröffentlichte Indikator liege damit auch das erste Mal seit Beginn der Corona-Krise wieder über dem langjährigen Mittelwert, so die KOF, und habe damit den Einbruch im Zuge der Pandemie wettgemacht.
Ein vergleichbar positives Niveau sei das letzte Mal im vierten Quartal 2010 nach der Finanz- und Wirtschaftskrise beobachtet worden. Das aktuell hohe Niveau deute auf ein starkes Stellenplus in den kommenden Monaten hin.
Mehrheit will Personal aufstocken
Gemäss KOF hätten eine deutliche Mehrheit der befragten Firmen angegeben, dass sie die Zahl der Mitarbeitenden in den nächsten drei Monaten erhöhen möchten. Zudem sei die Erholung breit abgestützt und erstrecke sich über die meisten Branchen hinweg.
Insbesondere hervorzuheben sei etwa die Entwicklung im verarbeitenden Gewerbe. In dieser Branche beurteile die Mehrheit der Firmen die aktuelle Beschäftigung als zu gering und wolle den Personalbestand innerhalb der nächsten drei Monaten stark ausbauen. Vergleichbar positive Werte seien im verarbeitenden Gewerbe seit über zehn Jahre nicht mehr erreicht worden, heisst es dazu.
Gastronomie erholt sich
Ebenfalls verbessert habe sich die Beschäftigungslage im Baugewerbe, im Detailhandel, im Grosshandel und bei den übrigen Dienstleistungen. Aber auch im schwer durch Corona gebeutelten Gastgewerbe setze sich die Entspannung fort.
Zwar weise der Indikator dort immer noch einen negativen Wert auf, habe sich im letzten halben Jahr aber massiv erholt. Es gibt laut KOF mittlerweile sogar mehr Betriebe, die für die nächsten Monate mit einem Ausbau der Belegschaft rechnen als solche, die Stellen reduzieren möchten.
Eine Ausnahmen bilde derweil die Banken- und Versicherungsbranche. Hier hätten sich die Beschäftigungsaussichten - losgelöst von der Corona-Krise - seit dem zweiten Quartal leicht verschlechtert. Der Beschäftigungsindikator in der Bankbranche befinde sich indes bereits seit Ende 2019 unter dem langjährigen Mittelwert, heisst es weiter.
Der Beschäftigungsindikator wird aus den vierteljährlichen Konjunkturumfragen der KOF berechnet. Die Auswertungen für das dritte Quartal basieren auf den Antworten von mehr als 4500 Unternehmen, die im Juli zu ihren Beschäftigungsplänen und -erwartungen befragt wurden.
aktueller alter Stand Stand Q3 2021: +7,2 Q2 2021: 0,0 -1,8 Q1 2021: -6,0 -6,3 Q4 2020: -7,0 -7,1 Q3 2020: -12,2 -12,0 Q2 2020: -20,6 -20,6 Q1 2020: +3,6 +3,4 Q4 2019: +1,3 +1,3 Q3 2019: +4,6 +4,7 Q2 2019: +5,7 +5,4 Q1 2019: +4,3 +4,3 Q4 2018: +5,1 +5,2 Q3 2018: +5,6 +5,7 Q2 2018: +4,3 +4,4 Q1 2018: +3,5 +3,5
(AWP)