Das signalisiert der Konjunkturindikator des gewerkschaftsnahen Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK), der Reuters am Freitag vorab vorlag. Das auf aktuell verfügbaren Wirtschaftsdaten basierende Frühwarnsystem des Instituts weist für Januar bis Ende März eine Rezessionswahrscheinlichkeit von 38,6 Prozent aus - nach 45,2 Prozent im Dezember. Sie liegt nun deutlicher unter der 50-Prozent-Schwelle, was laut IMK eine Fortsetzung des moderaten Aufschwungs signalisiert.

Doch bleibe die rasche Ausbreitung der hoch ansteckenden Corona-Virusmutante Omikron ein schwer zu kalkulierendes Risiko: "Unser Frühwarnsystem verarbeitet die aktuell verfügbaren Daten auf der Monatsfrequenz, doch mit der Rasanz der aktuellen Infektionsentwicklung kann das kaum Schritt halten", so IMK-Experte Thomas Theobald. Trotz hoher Unsicherheit wecke die aktuelle Datenlage doch die Hoffnung, dass die Wirtschaft über das Winterhalbjahr von einer Rezession verschont bleibe.

Zwar dürften Gastronomie, Freizeitwirtschaft und sonstige personennahe Dienstleistungen wieder Umsatzeinbußen zu verzeichnen haben. "Der Anteil an der gesamten Wertschöpfung ist aber deutlich geringer als beim Produzierenden Gewerbe. Und das ist bislang mit deutlich weniger gravierenden Störungen der internationalen Lieferketten konfrontiert als bei vergangenen Infektionswellen", so der IMK-Ökonom. 

(Reuters)