Im Ukraine-Konflikt stehen die Zeichen auf Eskalation. Der russische Präsident Wladimir Putin anerkennt die beiden selbsternannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk im Osten der Ukraine. Nun will er Truppen dorthin entsenden. Als Reaktion darauf kündigten Washington und Brüssel wirtschaftliche Sanktionen an.

Für Firmenpatron Peter Spuhler und seine Stadler Rail sind dies keine guten Neuigkeiten. Der Zugbauer unterhält nahe der weissrussischen Hauptstadt Minsk eine grössere Produktionsstätte. Dass auch Weissrussland für seine Rolle im Ukraine-Konflikt mit Sanktionen belegt wird, gilt als sehr wahrscheinlich. Das wiederum könnte Stadler Rail inmitten des Turnaround-Prozesses in Sachen Gewinnmargen treffen.

Vetropack produziert in der Ukraine

Die Aktie des Zugbauers wurde von der Börse vorsorglich denn auch schon am gestrigen Montag mit einem Tagesverlust von fast 5 Prozent abgestraft. Zur Stunde verliert die Aktie weitere 1,8 Prozent auf 38,10 Franken. Damit notiert sie auf dem tiefsten Stand seit Mitte Dezember.

Unter Verkaufsdruck stand auch jene des Glasverpackungsspezialisten Vetropack. Wurden vor wenigen Tagen noch Kurse von 56 Franken und mehr bezahlt, kostete sie zuletzt nur noch um die 49 Franken.

Vetropack produziert in der Ukraine und unterhält in der Nähe der Hauptstadt Kiew ein grosses Fabrikationsgelände. Dementsprechend sorgt der erwartete Einmarsch russischer Truppen in Gebiete in der Ostukraine bei den Anlegern für Unbehagen.

Unterschiedliche Kursbilanzen seit Jahresbeginn

Für die Vetropack-Aktie werden mit 48,30 Franken immerhin um 1,6 Prozent tiefere Kurse bezahlt. Anders als bei Stadler Rail kommt bei Vetropack erschwerend der eher dünne Markt hinzu. An gewöhnlichen Tagen wechseln beim Verpackungsspezialisten Titel für weniger als einer halben Million Franken die Hand.

Kursverluste hat auch die Aktie von Sulzer zu beklagen. Beim Pumpenhersteller wird das Handelsgeschehen von der Angst vor Folgen möglicher neuer Sanktionen gegen den russischen Grossaktionär Viktor Vekselberg überschattet. Die Aktie verliert satte 2,5 Prozent auf 80,90 Franken.

Während sich bei Stadler Rail seit Jahresbeginn ein Minus von rund 4 Prozent errechnet, hat Vetropack in dieser Zeit fast 17 Prozent des Börsenwerts eingebüsst. Sulzer steht mit einem Minus von 9 Prozent da.