Kryptowährungen drehen am Montag stärker ins Minus. Der Bitcoin fällt um über 5 Prozent auf 47'397 Dollar. Damit setzte sich der Kursrückgang der grössten Kryptowährung die fünfte Woche in Folge fort. Auch die zweitgrösste Cyberdevise Ether fällt um 6 Prozent auf 3852 Dollar. Gleichzeitig fällt der Bloomberg Galaxy Crypto Index um bis zu 1,2 Prozent, während beliebte DeFi-Token wie Solana, Cardano und Polkadot abrutschen.

Der Abwärtstrend fällt mit dem Verkaufsdruck an den wichtigsten Aktienmärkten in den USA zusammen. Diese begannen die Sitzung im negativen Bereich und beschleunigten die Verluste kurz darauf.

"Die Vorstellung, dass die Volatilität mit zunehmender Reife nachlassen würde, hat sich nicht wirklich bewahrheitet", sagte Marc Chandler, Chefmarktstratege bei Bannockburn Global Forex. "Die Volatilität ist tödlich, und ihre anderen angeblichen Eigenschaften, wie die Absicherung gegen die Inflation, scheinen fadenscheinig." Marktbeobachter sprechen Bitcoin häufig die Funktion eines sicheren Hafens zu. Dies scheint sich zumindest in den letzten Tagen und Wochen nicht zu bestätigen. 

Der Bitcoin ist nun vier Wochen in Folge gefallen. Im Gegensatz zu den meisten traditionellen Anlageklassen und Wertpapieren werden digitale Token rund um die Uhr gehandelt, oft an wenig regulierten Online-Börsen weltweit.

Die Kryptowährung erhielt am Freitag einen kurzen Aufschwung, nachdem ein Bericht zeigte, dass die Konsumentenpreise in den USA gestiegen sind. Dies stützte das Argument, dass der Coin eine Absicherung gegen die erosiven Auswirkungen der Inflation sei. Zuvor war der Token am 4. Dezember um bis zu 21 Prozent abgestürzt, bevor er Stunden später etwa die Hälfte des Verlustes wieder wettmachen konnte. Er liegt immer aber noch immer etwa 30 Prozent unter seinem Rekordhoch von fast 69'000 Dollar, das am 10. November erreicht wurde.

Befürworter argumentieren seit langem, dass Bitcoin und andere digitale Vermögenswerte aufgrund ihrer Eigenart als Anlageklasse als Absicherung gegen Schwankungen in anderen Bereichen des Finanzmarktes dienen könnten. Nach dem Computerprotokoll, das die Ausgabe regelt, werden nur 21 Millionen Bitcoin in Umlauf gebracht, wobei diese Zahl voraussichtlich erst in 100 Jahren erreicht wird.

"Es handelt sich weniger um eine Inflationsabsicherung als vielmehr um eine Risikoanlage", erwidert Art Hogan, Chefmarktstratege bei National Securities. "Für mich ist es also eher eine technische Bewegung, dass er die Unterstützung verfehlt hat und unter Druck geraten ist."

(Bloomberg/cash)