Nachdem man Mitte Oktober schon befürchten musste, dass der Bitcoin in alte Muster zurückfällt und seine Abwärtsbewegung kein Ende findet, machte er bei einem Wert von etwa 7'500 Dollar dann doch Stopp. Seitdem konnte er um fast 30 Prozent zulegen und pendelt derzeit zwischen 9100 und 9500 Dollar.

Doch jetzt erwarten Charttechniker erneut eine baldige Korrektur am Bitcoin-Markt. Auch Bloomberg berichtet von einer nahenden Überhitzung bei der Krypowährung. Der sogenannte Global Strength Indicator, der die Auf- und Abwärtsbewegungen des Bitcoins misst, nähert sich einem kritischen Wert, der auf einen überkauften Mark hindeutet.  

Oben die Kursentwicklung des Bitcoin, unten der Global Strength Indicator, der sich den 70 Punkten nähert, Quelle: Bloomberg. 

Die derzeitige Preisentwicklung erinnert stark an die Phase im August, als sich der Kurs der 12'000-Dollar-Marke näherte, diese aber nicht durchbrechen konnte. Was folgte, war ein Kurssturz um rund 2000 Dollar innerhalb von zwei Wochen.

Derzeit kämpft der Bitcoin mit der 10'000-Marke. Für viele Investoren ist das eine wichtige Schwelle, die der Kurs überschreiten muss, um zusätzlichen Schub zu gewinnen.

Gleich verhält es sich allerdings auch mit Ausschlägen in die andere Richtung. Patrick Heusser von Crypto Finance erachtet eine kurzfristige Korrektur für wahrscheinlich. "Wenn das Preisniveau die 9000-Marke unterschreitet, werden viele Investoren das Handtuch werfen", sagt er gegenüber cash. Die Konstellation des Marktes spreche derzeit dafür, dass das passieren wird. Das könne man etwa an den Instrumenten im Derivatbereich ablesen. "Die Struktur des Marktes mit seinen Future-Positionen hat sich auf höhere Preise eingestellt, doch das passiert derzeit nicht", so der Krypto-Experte.

«20'000-Marke knacken»

Die Frage ist: Wer zuckt zuerst? "Wenn einer verkauft, rennen alle hinterher." Doch eine Korrektur würde automatisch auch Kaufgelegenheiten bieten. Heusser geht davon aus, dass der Kurs in den nächsten 6 bis 12 Monaten ein Höchst von 20'000 Dollar erreichen kann. "Die Aufwärtsbewegung von ca. 4'000 bis auf 14'000 war eine 5-Wellen Sequenz. Nach einer solchen Sequenz kommt die Korrektur, welche zuletzt im Oktober ein optimales Niveau erreicht hat bei 7'500." Die jüngste impulsive Aufwärtsbewegung auf 10'500 hätte nun die nächste 5-Wellen-Sequenz einberufen.

"Wenn wir über die 10'500-Marke gehen, ist es wahrscheinlich, dass wir in dieser nächsten 5-Wellen Sequenz drin sind und dann relativ schnell die 14'000-Marke durchbrechen", ist Heusser überzeugt. Hinzukommt: Im Mai 2020 steht ein sogenanntes "Halving" an. Vereinfacht gesagt handelt es sich dabei um eine Verknappung des (Coin-)Angebots. Dadurch soll die Coin-Menge einschränkt und ein Wertzerfall der Kryptowährung verhindert werden. "Wenn die Nachfrage sich nicht ändert, wird dieses Event den Preis weiter hochtreiben und die 20'000-Marke knacken", so Heusser.