"Weder verarbeitet HSBC Zahlungen in virtuellen Währungen noch übernimmt HSBC Bankdienstleistungen für Bitcoin-Börsen", saget Von Schmettow. Der Kurs für einen Bitcoin war in den vergangenen Tagen auf über 20'000 Dollar gestiegen, dann aber wieder eingebrochen. Politiker, Notenbanker und Aufseher warnen wegen der kräftigen Schwankungen vor Spekulationen auf weitere Kursgewinne. Privatleute könnten im schlimmsten Fall ihr gesamtes Vermögen verlieren.

An einigen US-Börsen sind mittlerweile Wetten auf Bitcoin über Terminkontrakte - sogenannte Futures - möglich. Damit etabliert sich die Internet-Währung immer mehr. Viele Experten sehen das kritisch, andere erkennen darin eher eine Möglichkeit, sich an den Finanzmärkten gegen den Bitcoin-Hype zu positionieren. Die meisten Fachleute erwarten bislang nicht, dass die Bitcoin-Euphorie bei einem Platzen der Spekulationsblase negativ auf die Volkswirtschaft durchschlägt. Auch HSBC-Deutschland-Chefin von Schmettow sieht dafür nur ein geringes Risiko: "Eine echte Krise infolge der Bitcoin-Spekulation ist eher unwahrscheinlich, dafür ist der Einfluss auf die Realwirtschaft zu begrenzt."

Bitcoin für illegale Machenschaften

Sorgen bereitet ihr allerdings, dass Bitcoin & Co für illegale Machenschaften missbraucht werden können: "Die Gefahr ist gross, dass Bitcoins für kriminelle Geschäfte im Darknet benutzt werden. Damit habe ich ein ernsthaftes ethisches Problem, denn das ist sicherlich nicht im Interesse der Gesellschaft", so die Managerin und Kapitalmarktexpertin, die 2015 die Leitung von HSBC in Deutschland übernahm.

(Reuters)