Das Jahr 2021 brachte Anlegern an den Kryptowährungsmärkten einiges an Überraschungen. Was die Notenbanken damit zu tun haben und welche Rolle die Inflationsängste im Kryptowährungsmarkt spielen, erklärt der neue , Patrick Heusser, im Interview mit der Nachrichtenagentur AWP.

Das Jahr 2021 brachte für die Kryptowährungsmärkte einen noch nie dagewesenen Höhenflug mit sich. Als grössten makroökonomische Treiber benennt Patrick Heusser, CEO der in Zürich ansässigen Crypto Finance (Brokerage) AG, dabei die lockere Geldpolitik der Zentralbanken: "Diese trieb nicht nur die Aktienmärkte auf neue Höchststände, sondern auch weitere Anlagealternativen wie Bitcoin." Das viele billige Geld habe die Kurse an den Kryptomärkten daher teilweise sicherlich künstlich aufgeblasen.

Inflation als zweischneidiges Schwert

Die Kehrseite der Medaille sei indes ebenfalls in der Abhängigkeit zu den traditionellen Finanzmärkten zu finden: "Sollte die Inflation ausser Kontrolle geraten, werden wir Tumulte erleben, könnte dies auch bei Krypto-Anlagen zu Liquidierungs-Kaskaden führen, wie wir sie im März 2020 erlebt haben", warnt der Experte.

Den Blick nach vorne gerichtet sieht Heusser ausserdem in nationalen digitalen Währungen, Central Bank Digital Currency oder kurz "CBDC" genannt, ein enormes Potenzial zur Effizienzsteigerung und Kostensenkung für Finanzinstitute. Wenn CBDSs kommen, dann müssten sich Banken "warm anziehen", um zu verhindern, "dass ihnen die Neo-Banken und Web3-Plattformen und Applikationen nicht das Geschäft wegschnappen", prognostiziert er.

(AWP)