In den USA und Europa halten 36 Prozent der institutionellen Anleger Kryptowährungen in ihren Portfolios. In Europa ist schon bald die Hälfte in Internetwährungen investiert: Laut einer Umfrage der Anlagegesellschaft Fidelity halten 45 Prozent der Asset Manager, Pensionskassen, Family Offices oder Hedgefonds auf dem alten Kontinent Bitcoins und andere Kryptos. In den USA sind es 27 Prozent.

In den USA, wo Fidelity eine Umfrage schon vor einem Jahr durchführte, ist die Zahl der Kryptoinvestoren unter den "Instis" um 22 Prozent gestiegen. Dass Krypto-Assets in Europa noch beliebter sind als in den USA, hat laut Fidelity mit den Tief- und Negativzinsen zu tun. "Bitcoin mag attraktiver aussehen, weil andere Vermögensklassen weniger Rendite einbringen", sagt Tom Jessop, der bei Fidelity die Abteilung Digital Assets leitet.  

Der Bitcoin-Dollar-Kurs in den vergangenen zwölf Monaten (Grafik: cash.ch)

Die Ergebnisse der Umfrage zeigen, das die nach wie vor umstrittenen Krypowährungen mehr und mehr auf Zustimmung der Anleger stossen. Allerdings wächst auch die Broker-Industrie, die spezifisch institutionellen Vermögensverwaltern Krypto-Vehikel anbieten. Was Fidelity zudem nicht angibt ist, wie gross der Anteil an Krypto-Beständen in den verwalteten Vermögen der befragten institutitionellen Anleger ist.

In einem Punkt nimmt die Umfrage einen Einwand der Kryptokritiker auf: Volatile Preise sind der wichtigste Grund, dass die institutionelle Anleger nicht noch stärker in Kryptowährungen investieren.

Bitcoin startete bei knapp 7000 Dollar ins Jahr 2020 und schnellte bis zu Mitte Februar auf über 10'000 Dollar hoch. Allerdings erfolgte bis Mitte März angesichts ein dramatisch Absturz bis auf 3864 Dollar – was auch Hoffnungen dämpfte, Bitcoin könnte wie Gold zu einem "sicheren Hafen" in Krisenzeiten werden. Seit Mitte März hat sich der Kurs kontinuierlich wieder auf rund 9800 Dollar erholt. Vor knapp einem Jahr allerdings war die grösstkapitalisierte Kryptowährung noch über 14'000 Dollar wert.

Mit Material der Nachrichtenagentur Bloomberg.